25.05.21 – Formänderungsanalyse
Effizienter und intuitiver Workflow
Um Blechumformprozesse besser verstehen und auftretende Fragen effizient lösen zu können, bietet der Messtechnikspezialist GOM eine Komplettlösung zur Formänderungsanalyse: das „Argus“-System, bestehend aus einer Fotogrammetriekamera und der komplett überarbeiteten Software „Argus Professional“.
Zur Anwendung kommt die Blechumformungsanalyse zumeist in der Automobilindustrie bei der Entwicklung von Blechbauteilen, der Werkzeugerprobung oder der Fehlerbehebung in der Produktion. Hier unterstützt Argus die Optimierung von Blechumformprozessen unter Berücksichtigung der korrekten Materialwahl und der Werkzeugoptimierung. Das handgeführte System bietet einen einfachen, intuitiven Workflow vom Messen über das Auswerten bis hin zum Reporting. Zugleich sind die von Argus erzeugten Ergebnisse flächenhaft bei hoher lokaler Bildauflösung und ermöglichen das Messen unterschiedlich großer, komplexer Bauteile.
Zur Vorbereitung der Messung werden die Blechrohlinge vor dem Umformen per elektrochemischer Ätzung oder Laser markiert. Nach dem Umformen erfasst das Argus-System die Dehnungsverteilung auf den Bauteilen, sodass sich mit den Ergebnissen numerische Umformsimulationen validieren sowie Überformungen und Rissbildungstendenzen bestimmen lassen. Schlussendlich können so Blechumformprozesse optimiert, Produktentwicklungszeiten verkürzt, Werkzeugerprobungen und Produktionsprozesse beschleunigt sowie die Qualität der Endprodukte sichergestellt werden.
Formänderungen detailliert bewerten
Die Argus-Professional-Software bietet – basierend auf den Messdaten, die mit der zertifizierten Photogrammetriekamera generiert wurden –, einen schnellen, effizienten Workflow für Formänderungsanalysen. Dabei ist das Grenzformänderungsdiagramm ein bewährtes Werkzeug für die Bewertung von Umformprozessen und die Bestimmung der Rissbildungstendenz. Neben Grenzformänderungen werden zusätzliche Informationen wie Sicherheitsspanne, Dickenabnahme und isotrope Spannung in der neuen Softwareversion angezeigt.
Die Umformbarkeitsanalyse geht aber noch einen Schritt weiter. So kann der Anwender verschiedene Klassifizierungsbereiche für Aufdickungen und Ausdünnungen definieren sowie diese direkt im Umformbarkeitsdiagramm und auf der 3D-Oberfläche des Bauteils darstellen. Die vom System gelieferten Messergebnisse vereinfachen hierbei die Validierung numerischer Simulationsmodelle. Zugleich können mit der aktuellen Software skalare Werte und Geometrien aus Simulationsprogrammen in die GOM-Software importiert und für einen Vergleich zwischen Messdaten und Simulationsergebnissen genutzt werden.
Benutzerfreundlicher und effizienter
In dem neuen Release ist die Erfassung von Messdaten ganz einfach, betont der Hersteller. Anwender erhalten ein direktes Feedback zu Aufnahmen und wissen sofort, ob die Messdaten ausreichen oder weitere Messpunkte zu berücksichtigen sind. Bisher wurden die Startpunkte nach der Erfassung der Messdaten manuell definiert, um die Identifikation und Berechnung der 3D-Netze von einzelnen oder mehreren Messfeldern zu ermöglichen. In der jetzigen Softwareversion lassen sich die Startpunkte automatisch definieren, was aufgrund des reduzierten Benutzereinflusses eine höhere Genauigkeit der Messergebnisse ermöglicht.
Die GOM-Software basiert auf einem parametrischen Konzept. Dieser Ansatz stellt sicher, dass alle Prozessschritte rückverfolgbar sind. Im Auswerteprozess werden sämtliche Schritte wie die Erzeugung von Ausrichtungen, Inspektionselementen oder benutzerdefinierten Reports dokumentiert und sind als als Projektvorlage speicherbar. Zudem können weitere Projekte desselben Typs durch Ändern der Messdaten und Neuberechnung des Projektes einfach reproduziert werden. Nicht zuletzt lassen sich Projektvorlagen weltweit zwischen Kollegen, Abteilungen oder Betrieben austauschen, was einheitliche Auswertestandards für Messprojekte garantiert.
GOM GmbH
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