10.12.21 – Gefahrstofferfassung

Datenbank für optimale Absaugung

Schweißrauch automatisch und passend zum Absaugbrenner erfassen? Mit einer Datenbank will Kemper die effektive Brennerabsaugung möglich machen. Der Datenpool mit Parametern von rund 100 Brennertypen ist bereits Grundlage für die Gefahrstofferfassung mit der Hochvakuum-Absauggeräteserie „Vacufil i“.

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Beim Einsatz der Hochvakuum-Absauggeräteserie „Vacufil i“ sind bereits Daten von rund 100 Brennertypen verfügbar. © Kemper

 

Die Brennerabsaugung ist in der Schweißtechnik eines der Trendthemen des Jahres 2021. Mit der Veröffentlichung des neuen Merkblatts DVS 1208 „Brennerintegrierte Schweißrauchabsaugung – Technische und normative Anforderungen“ brachte der DVS das Thema auf die Agenda. Verbunden damit ist der Aufruf des Verbandes, Brennerhersteller sollen die relevanten Daten öffentlich zugänglich machen, um eine optimale Absaugung zum Schutz der Schweißer zu erzielen.

Vor der Branche liege dahingehend ein ganzes Stück Arbeit, meint Manfred Könning, Technischer Leiter bei Kemper. Als Mitinitiator des DVS-Merkblatts muss er es wissen. Seit mehreren Jahren beschäftigt sich der Schweißrauchexperte mit den wichtigsten Voraussetzungen für eine optimale Brennerabsaugung. „Jeder Absaugbrenner ist anders beschaffen. Daher gibt es keine Schweißrauchabsaugung von der Stange, die automatisch für alle Brenner passend ist. Für jedes Modell muss die optimale Absaugleistung individuell ermittelt werden.“

Ausgangspunkt: Bedarf des französischen Marktes

Ausgangspunkt der jüngsten Entwicklungen in der Schweißtechnik waren die zunehmenden Bestrebungen auf dem französischen Markt, verlässliche Absaugbrenner zur Verfügung zu stellen. Die dortige Arbeitsschutzbehörde startete erste Messungen für die Ermittlung der optimalen Absaugleistung. Aus diesen Erkenntnissen entstand auf internationaler Ebene die Normenreihe DIN EN ISO 21904. Deren Teil 1 schreibt Herstellern vor, Auskunft über die optimale Absaugleistung in den Anleitungen zu geben.

Kemper nahm sich dieser Herausforderung an. Der Absaugtechnikpionier entwickelte einen eigenen Prüfstand und legte analog zur internationalen Normung die für eine optimale Schweißrauchabsaugung relevanten Parameter wie den erforderlichen Unterdruck für den Luftvolumenstrom sowie die resultierende Absaugleistung fest. Die je nach Absaugbrenner unterschiedlichen Daten fließen in die Kemper-Datenbank ein.

Optimale Absaugleistung auf Knopfdruck

Die hinterlegten Parameter bestimmen automatisch die nötige Absaugleistung der Geräteserie Vacufil i. Damit verfügt der Hersteller über einen bisher einzigartigen Datenfundus, der die optimale Brennerabsaugung, wie es sich der DVS vorstellt, ermöglicht. Koppelt ein Schweißer das Absauggerät Vacufil i mit einem Absaugbrenner, muss er über ein Touchdisplay lediglich den angeschlossenen Brenner auswählen. Das Gerät regelt dann die optimale Absaugleistung auch bei sich ändernden äußeren Bedingungen automatisch und permanent nach.

Werden diese Parameter für weitere oder neue Brennermodelle bestimmt, integriert Kemper die Daten in die Cloud. Ein Systemupdate reicht, und die Vacufil-i-Serie greift auf die Daten zurück, ohne dass Schweißer aktiv werden oder die Geräte mit dem Firmennetzwerk koppeln müssen. Die digitalen Gerätetypen laufen vollkommen autark mittels SIM-Technologie. Je nach Intensität des eingesetzten Schweißverfahrens, Leistungsbedarf des Brenners und benötigter Schlauchlänge sind die Ausführungen „Vacufil 125i“, „Vacufil 150i“ sowie „Vacufil 250i“ mit unterschiedlichen Absaugleistungen erhältlich. Mit der W3-Zertifizierung bescheinigt das Institut für Arbeitsschutz den Systemen die Einhaltung der Arbeitsschutzstandards und erlaubt in Deutschland die Rückführung der gereinigten Luft in den Arbeitsraum selbst beim Schweißen von Edelstahl.

Rund 100 Typendaten in der Cloud verfügbar

Beim Einsatz der Serie Vacufil i sind schon jetzt Daten von rund 100 Brennertypen verfügbar – alle nach der Messung durch KEMPER. „Im Zuge der zunehmenden Nachfrage nach Absaugbrennern haben wir ein umfassendes Know-how für die Bestimmung der optimalen Absaugleistung aufgebaut“, schildert Könning. „Die Absaugbrennerhersteller erkennen den Wert unserer Lösung, denn wir unterstützen sie damit bei der Optimierung ihrer Systeme.“ Rund 15 Hersteller kooperieren bereits mit Kemper.

Die Datenbank wächst aufgrund des steigenden Angebots an Absaugbrennertypen. Zwar galten diese lange als unhandlich, doch die Vorteile der Systeme überzeugen immer mehr Schweißer. Denn bei der Brennerabsaugung entfällt das Nachführen einer Absaughaube und die Schweißraucherfassung erfolgt automatisch parallel zum Schweißprozess.

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