05.10.19
1000-t-Servopresse per Simulation ausgereizt
„Wir haben einen Werkzeugbau, ein Presswerk und eine Baugruppen-Montage“, zählt Timo Schweikert auf. Er ist Geschäftsführer bei Blechverarbeiter Schweikert. Seine Stanztechnik hat die GmbH mit einer Servopresse von Schuler ausgebaut. Auch die Werkzeugsimulation wird geschätzt.
„Wir haben 2007 das erste Mal richtig in Stanztechnologie investiert“, berichtet der Junior-Chef. „Das war eine 630-Tonnen-Presse eines anderen Herstellers. Wir haben dann auch viel gelernt. Die Maschine ist mittlerweile allerdings ein wenig in die Jahre gekommen. Wir mussten befürchten, dass sie irgendwann ausfällt.“ März 2018 fiel die Wahl auf eine neue Presse Typ „MSD 1000“ von Schuler. Ein knappes Jahr später erfolgte die Übergabe. „Schuler liefert Presse und Automation aus einer Hand und hat Service-Stützpunkte in der Nähe“, berichtet Timo Schweikert zu der Entscheidung: „Wir haben zusätzlich einen Hotline-Vertrag abgeschlossen, damit sich der Schuler-Service auf die Anlage schalten kann, um Probleme zu beseitigen und vor allem auch deren Lösung zu erklären. Das funktioniert wirklich gut.“
Kleinere Lose, größere Teilevielfalt
Schweikert ist ein Familienunternehmen. Schon in jungen Jahren hatte Timo Schweikert in dem Betrieb ausgeholfen, den sein Urgroßvater vor 70 Jahren gegründet hatte. Dort arbeitet neben seinem Vater und seinem Bruder auch noch seine Mutter. Hauptsächlich ist Schweikert im Premium-Automobilsegment tätig, aber auch im Bereich Landmaschinen. „Wir liefern viele Teile für Traktoren“, erklärt Timo Schweikert. „Auch hier werden die Losgrößen immer kleiner, weil die Modellvielfalt immer größer wird. Deshalb ist es umso wichtiger, die Rüstzeiten zu reduzieren. Wir schaffen es mit der neuen Presse innerhalb weniger Minuten, auf ein anderes Produkt umzurüsten.“
Viel Zeit und Geld spart auch die Werkzeugsimulation „Digi Sim“, die zum Schuler-Lieferumfang gehörte. Mit ihr kann Schweikert eine potenzielle Kollision mit dem Transfer bereits in der Konstruktionsphase erkennen. „Digi Sim hilft uns auf jeden Fall weiter“, bestätigt Konstrukteur Matthias Maier: „Wenn das Werkzeug fertig gebaut ist, kann man nicht mehr viel daran ändern.“
Virtuelle Einrichtung mit „Digi Sim“
„Wenn wir ein neues Teil produzieren wollen, richten wir das Werkzeug in Digi Sim ein. Wir optimieren den Prozess auf möglichst hohe Hubzahlen, übertragen die Daten an die Presse und brauchen dann im Prinzip nur noch auf den Start-Knopf zu drücken“, sagt Timo Schweikert. Dies biete kein anderer Pressenhersteller. Und: „Wenn wir Unterstützung brauchen, steht immer jemand von Schuler zur Verfügung.“
Mit dieser Hightech-Presse könne man mit dem Wettbewerb mithalten, betont Presswerkleiter Kai Wokasch: „Wir lernen täglich Neues, weil Schuler sehr schnell auf unsere Fragen antwortet.“ Darüber hinaus buchte Schweikert Seminare bei der Forming Academy des Pressenherstellers. „Viele unserer Beschäftigten kennen die Möglichkeiten der Servo-Direkt-Technologie noch gar nicht“, berichtet Timo Schweikert. „Bei der ersten Schulung ist es ihnen dann relativ schnell gelungen, höhere Stückzahlen zu produzieren. Da unsere Werkzeugmacher eine hervorragende Ausbildung aus unserem Haus mitbringen, bin ich optimistisch, dass ihnen das auch im Alltag gelingen wird.“ Und das Geschäft brummt. Das Presswerk platzt aus allen Nähten. Eine neue Fläche in Heilbronn ist bereits reserviert. Dank ihrer Monoblock-Bauweise wird sich die neue Servopresse von Schuler leicht an den neuen Presswerk-Standort transportieren lassen. Die beiden älteren hydraulischen Pressenlinien werden nicht mitgenommen. Schweikert will sie durch eine Großteil-Transferpresse mit Servo-Antrieb ersetzen.
Auf der Blechexpo 2019
Schweikert in Halle 6, Stand 6506
Schuler in Halle 8, Stand 8511
Schweikert GmbH
Manfred-Schweikert-Straße 7
74251 Lehrensteinsfeld
Ansprechpartner ist Timo Schweikert
Tel.: +49 7134 9878-0
Schuler AG
Schuler-Platz 1
73033 Göppingen
Ansprechpartner ist Simon Scherrenbacher
Tel. +49 7161 66-0