21.07.23 – Steel Days bei Behringer

Willkommen in der Erlebniswelt Sägen

Die neunte Auflage der Behringer „Steeldays 2023“ zeigte das gesamte Portfolio des Firmenverbunds auf. Die wirklich großen Sägen sowie die Automationsmöglichkeiten in der Disziplin des Trennens beeindruckten die Gäste.

Dick-aufgeschnitten-bei.jpg

Die Dimension der Metallstangen, die Behringer sägen kann, ist beeindruckend. © Tilo Michal

 
Behringer-hat-eine-eigene.jpg

Blick in die hauseigene und moderne Eisengießerei. 40 Prozent der produzierten Teile werden in den eigenen Sägemaschinen verbaut. © Tilo Michal

 

Geschäftsführer Christian Behringer zog eine äußerst positive Bilanz. „Unsere Besucher waren begeistert und haben sich aktiv mit den Experten vor Ort ausgetauscht". Bereits im Jahr 2003 legte Behringer den Grundstein für das Event und lud zum ersten Mal zur "Erlebniswelt Sägen" ein. Seitdem hat sich die Behringer-Gruppe weiterentwickelt und ihr Portfolio um Blech- und Profilbearbeitungszentren erweitert. Für mehr als 700 Gäste aus 25 Nationen bot die dreitägige Veranstaltung eine Plattform für Diskussion, Wissens- und Erfahrungsaustausch. Die Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, um sich über aktuelle Branchentrends, neue Maschinen- und Anlagesysteme sowie Schnittstellen- und Softwarelösungen zu informieren. Spannende Gastbeiträge und Impulsvorträge sowie die Vorstellung der neuen Steuerungsoberfläche ergänzten das Angebot.

Die Vorstellung der neuen Maschinensteuerung BehrCtrl10 war ein starker Besuchermagnet. In Zusammenarbeit mit dem Steuerungshersteller Siemens wurde ein einheitliches Steuerungskonzept für Band- und Kreissägemaschinen geschaffen. „Wir haben bei der Entwicklung ganz klar den Fokus auf den Bedienkomfort gelegt. Durch unsere neue Auto-Feed-Control mit umfangreicher Material- und Werkzeugdatenbank stellt die Sägemaschine die passenden Technologieparameter selbstständig ein“, berichtet Christian Behringer.

Automatisiertes Materialhandling von Aluminium-Barren und FTS-Anbindung

Im Themenbereich Aluminium zog eine vollautomatisierte Säge- und Bearbeitungslösung für das Handling von Aluminiumstrangguss mit sieben Metern Ausgangslänge das Publikum an. Hierbei werden die Barren auf Abschnittlängen von einem Meter gesägt, die Anschnitte entsorgt und über eine Transferstrecke zu einem Drehautomat transportiert. Ein Greifer befördert die geschälten Barren dann in ein Ultraschallbecken und setzt sie anschließend auf Paletten ab. Die Abschnitte wiegen je nach Materialdurchmesser rund eine Tonne. Dementsprechend massiv und robust sind die Rollenbahnen, Querförderer und Greifsysteme ausgelegt.

Sägeschnitte im Sekundentakt ermöglichen die Aluminium-Kreissägeautomaten von Behringer Eisele. Durchmesser bis 240 Millimeter kann die VA-L 560 NC3 XL in hoher Geschwindigkeit trennen und ist dabei noch ressourcenschonend. Denn die Reststücklänge liegt bei gerade mal 50 Millimetern. Angekoppelt an den Aluminium-Kreissägeautomaten demonstrierte der Aussteller JTA Connection aus Finnland ein fahrerloses Transportsystem mit Roboterzelle. Das FTS holte die Box mit den gesägten Aluminiumstücken am Kreissägeautomat ab und transportierte diese zur Zelle, wo der Roboter die Abschnitte einzeln vom FTS entnahm.

Sehr beeindruckt zeigten sich die Besucher bei der ausgestellten Großbandsäge in GANTRY-Bauweise mit zwei Sägeköpfen. Die enormen Dimensionen von 4,40 m Höhe, einer Breite von 8 m und dem 24 m langen Materialtisch ließen darauf schließen, dass die Säge für große und schwere Werkstücke konzipiert ist. Durch ihre beiden Sägeeinheiten kann der lange Materialtisch flexibel bestückt werden und die Sägen lange bedienerlos arbeiten. Der mittig angeordnete Materialauflagetisch wird im Fundament eingelassen und kann dadurch auch schwerste Lasten aufnehmen. Die GANTRY-Säge findet ihren Einsatz oftmals in Schmiedewerken, Gießereien und der Stahlverarbeitung.

Nachhaltiger Eisenguss aus Deutschland

Hoch frequentiert war auch der Rundweg durch die hauseigene und moderne Eisengießerei. In der Blockformanlage erfolgt die Produktion mit Stückgewichten bis 200 Kilo teilautomatisiert. Große Gussteile bis durchschnittlich 2 Tonnen entstehen in der Handformerei. 40 Prozent der produzierten Teile werden in den eigenen Sägemaschinen verbaut. Aufträge von regionalen Kunden machen rund 60 Prozent der Auslastung aus.

Neben der Behringer-Gruppe als Hauptaussteller beteiligten sich weitere Unternehmen mit Maschinen, Anlagen und Informationsständen an den Steeldays. Die Rösler GmbH aus Untermerzbach informierte zu ihren innovativen Lösungen für die Oberflächenbearbeitung. Zusammen mit Behringer und Vernet Behringer bilden die Unternehmen die Allianz „Partners 4 Steel“ (P4S) mit integrierten Prozesslösungen für den digitalisierten Stahlbau und Stahlhandel.

Ein weiteres Highlight der Ausstellung war die Gebrauchtmaschine MAG EVO von Vernet Behringer, präsentiert durch die Firma Nenok aus Köln. Das Plattenbearbeitungszentrum ist eines der modernsten auf dem Markt. Ausgestattet mit den neuesten Bohr- und Fräswerkzeugen sowie einer Plasmaschneidanlage konnten sich die Besucher von der Leistungsfähigkeit, Präzision und Schnelligkeit der Anlage für die Bearbeitung von Blechen überzeugen.

Um im nachgelagerten Schritt die Grate der Werkstücke zu entfernen, demonstrierte Spaleck Industries die Anwendung einer Trommel-Entgratmaschine. Die ausgeschnittenen Teile werden gemeinsam mit einem Schleifgranulat in die Trommel gegeben. Durch die rotierende Bewegung werden die Grate entfernt und die Oberflächenqualität verbessert.

www.behringer.net