12.01.23 – Innovativer Brückenbau

Schlanke Linie durch LP-Bleche von Dillinger

Die neue Neckarbrücke ist ikonisches Entrée von Stuttgart und ingenieurtechnische Pionierleistung. LP-Bleche spielen dabei eine entscheidende Rolle.

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LP-Bleche für die Stuttgarter Neckarbrücke. © Dillinger

 
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Blick vom Wasser. © Dillinger

 

Diese ermöglichen durch eine über die Länge maßgeschneiderte, variabel einstellbare Dicke die optimale Anpassung des Blechprofils an den Spannungsverlauf. Für jede Zügelkonstruktion der beiden Außenträger wurden jeweils zwei keilförmige LP-Bleche, deren Dicke von 35 mm bis 90 mm ansteigt, zu Blechpaketen verschweißt. Diese wurden zu 10,5 m langen Elementen mit einer Dicke von 70 mm bis 180 mm längsgefügt. Für die mittleren, deutlich höher beanspruchten Segel wurden bis zu 250 mm dicke Blechpakete aus den höherfesten Stahlgüten S460ML und S460QL benötigt. Da LP-Bleche jedoch nur im normalisierten Lieferzustand (beispielsweise S460NL) geliefert werden können, wurde für diese Zügel auf in Form gefräste Bleche zurückgegriffen. Seit 1983 im Produktportfolio von Dillinger und kontinuierlich weiterentwickelt, gibt es heute in ganz Europa Referenzen für ihren erfolgreichen Einsatz im Brücken- und Hochbau.

Konstruktion

Auch für die Konstruktion extrem langer Rotorblätter bei Windturbinen bewähren sich ihre Möglichkeiten der spezifischen Profilgebung.

169 t entfielen bei der Brücke auf LP-Bleche für die Zügel aus Baustählen der Güten S355J2+N, S355N und S355NL. Für die Längs- und Querträger, Mastkopfbleche und nicht dickenvariablen Teile der Segel kam vor allem thermomechanisch (TM) gewalzter Stahl zum Einsatz, darunter auch über 30 t schwere, extrem großformatige Bleche der Güte S460ML. Durch die großen Formate dieser TM-Bleche konnte die Zahl der Schweißnähte deutlich reduziert und durch die höhere Festigkeit zusätzlich Gewicht eingespart werden.

 https://www.dillinger.de