21.08.23 – EMO 2023

Megatrends unterstützen Fertigungsbetriebe im internationalen Wettbewerb

Um dem Marktdruck Stand halten zu können gilt die Verknüpfung von Automation, KI und digitaler Prozessüberwachung als zukunftsweisend. Auf der EMO Hannover stellen Technologietreiber ihre Lösungsansätze dazu vor.

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Der Mensch wird in der Produktion nicht überflüssig, denn seine Qualifikationen werden jenseits der Serienfertigung benötigt. Automation und KI sind wichtige Themen auf der EMO 2023 im September in Hannover. © Hermle

 
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Ravi Raghawan, Präsident des indischen Werkzeugmaschinenverbands, lädt in Hannover zum fachlichen Austausch ein. © vdw

 

Die Herausforderungen für europäische Fertigungsbetriebe im internationalen Wettbewerb sind vielfältig. Von hohen Energie- und Personalkosten über Fachkräftemangel bis hin zu instabilen Lieferketten für verschiedenste Komponenten reichen die Hürden, die es zu bewältigen gilt – die aber gerade deshalb auch immer wieder zu bemerkenswerten Innovationen führen. Mit dem durchdachten Einsatz von Digitalisierung inklusive künstlicher Intelligenz in Kombination mit Robotik- bzw. Automatisierungslösungen gelingen entscheidende Produktivitätssprünge für eine stabile Wettbewerbsfähigkeit.

Flexibel automatisiert beladen

Die Fertigungsindustrie sieht sich derzeit mit sinkenden Losgrößen bei steigender Teilevarianz konfrontiert. Verschärft wird diese Situation noch einmal durch den allseitigen Fachkräftemangel. Unternehmen müssen daher ihre Maschinen mit möglichst langen Laufzeiten betreiben. Ein Lösungsansatz des Automatisierungsexperten Schunk GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Lauffen am Neckar ist das automatisierte Palettenhandling, mit dem sich Anlagen auch in der Kleinserien- und Einzelteilfertigung personenarm rund um die Uhr beladen lassen.

Innovationen und internationale Kontakte

„Die EMO Hannover – das ist die Plattform für Innovationen schlechthin“, sagt Stefan Raff, Head of Sales Robomachines bei der Fanuc Europe – Fanuc Deutschland GmbH in Neuhausen auf den Fildern. „Da ist es naheliegend, dass Fanuc im Bereich der Robomachines zwei Europa-Premieren mit nach Hannover bringt. Mehr will ich an dieser Stelle noch nicht verraten.“ Insgesamt erfährt der EMO-Auftritt von Fanuc einen Wandel. Anstatt nur die eigenen CNC-Steuerungen und Maschinen in den Mittelpunkt zu rücken, stellt Fanuc den Besuchern nun auch „Gesamtpakete“ vor, wie eine Anlage zur Fertigung von Automotive-Teilen. Die Konzeption von Fertigungseinrichtungen ist durch die Anforderungen aus dem Bereich Elektromobilität verändert. So gibt es einen stärkeren Bedarf an flexiblen Fertigungsanlagen. Kriterien wie TCO (Total Cost of Ownership) und ROI (Return on Investment) spielen mehr denn je eine Rolle. „Zudem stellen wir eine weiter wachsende Nachfrage nach Prozesslösungen fest – ein Trend, der sich verstetigt hat“, führt Raff weiter aus. „Das inzwischen in Neuhausen entstandene Europäische Entwicklungszentrum wird die Konzipierung solcher Lösungen nach europäischen Standards stark vorantreiben.“

Indien im Mittelpunkt

Indien liegt aktuell auf Platz 7 der größten Werkzeugmaschinenmärkte der Welt. Deshalb wird Ravi Raghawan, Präsident des indischen Werkzeugmaschinenverbands IMTMA (Indian Machine Tool Manufacturers‘ Association) am 20. September dieses Jahres zur EMO-Konferenz „India Opportunities – growth and potential of the Indian machine tool market“ auf das Hannoveraner Messegelände einladen. „Die indische Fertigungsindustrie steht an der Schwelle zu einem bemerkenswerten Wachstum in den kommenden Jahrzehnten, und Werkzeugmaschinen werden bei der Gestaltung dieses Fortschritts eine zentrale Rolle spielen“, ist IMTMA-Präsident Ravi Raghavan überzeugt. Die Tagung solle die enormen Chancen beleuchten, die sich in Indiens Zukunftsbranchen bieten, und Wege in Geschäftspartnerschaften ebnen. Indien hat für internationale Werkzeugmaschinenhersteller auch deshalb großes Potenzial, weil die landeseigene Produktion gerade erst Fahrt aufnimmt. Aktuell nutzen 45 indische Hersteller EMO Hannover 2023, um sich und ihre Angebote in der Welt bekannt zu machen. „Der indische Werkzeugmaschinensektor erlebt aktuell einen Schub an Kompetenz und Innovation, was ihn zu einem idealen Partner für branchenführende Unternehmen und deren Zulieferer macht“, ergänzt Raghavan. Der Gesamtbedarf an Werkzeugmaschinen in Indien betrug 2022 rund 2,75 Mrd. Euro. Etwa 60 Prozent davon wurden importiert. Die größten Lieferanten sind China, Japan, Deutschland, Italien und die USA.

www.emo-hannover.de