28.06.22 – Fachmessen für Draht, Kabel und Rohre
Energiewende bestimmt Investitionsklima der „Wire“ und „Tube“
Weltwirtschaftlich herausfordernde Zeiten und geopolitische Krisen auf der einen, die Lust auf persönliche Begegnungen und Fachgespräche auf der anderen Seite – vor diesem Hintergrund schlossen jetzt die Wire und Tube, Fachmessen der Draht-, Kabel- und Rohrindustrien, nach fünf Messetagen ihre Tore.
1822 Aussteller aus über 50 Ländern kamen vom 20. bis 24. Juni 2022 nach Düsseldorf, um auf 93 000 m² Ausstellungsfläche technologische Highlights aus ihren Branchen zu präsentieren. „Düsseldorf ist und bleibt der place-to-be für diese gewichtigen Branchen. Gerade in Zeiten nachhaltigen Wandels ist es wichtiger denn je, hier in Düsseldorf zu sein und im direkten Austausch mit den Playern der Branchen zu stehen“, betont Bernd Jablonowski, Executive Director der Messe Düsseldorf. „Düsseldorf hat sich wieder gelohnt, so der Tenor aus den gut besuchten Messehallen. Die meisten Unternehmen planen, auch 2024 wieder dabei zu sein.“
„Intensive Gespräche rund um die aktuellen Herausforderungen der globalen Energiewende, neue Anforderungen an Maschinen und Anlagen – und das alles unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit –, der Gesprächsbedarf der Aussteller und Besucher in den Messehallen war enorm“, bestätigt Daniel Ryfisch, Project Director Wire/Tube und Flow Technologies den Neustart der Messen.
Neben vielen Maschinen und Anlagen in Aktion gab es diverse Messepremieren: So präsentierten Wire-Aussteller der Bereiche Fastener und Spring Making Technology erstmals auch Endprodukte wie Befestigungselemente und technische Federn. Fachkonferenzen, Expertentreffen und geführte Ecometals-Touren durch die Messehallen ergänzten das Angebot beider Messen. Erstmals beteiligten sich die Player der Draht-, Kabel- und Rohrindustrien an der Ecometals-Kampagne der Messe Düsseldorf. Ein Imagewandel dieser energieintensiven Industrien hin zu mehr Nachhaltigkeit wird bereits seit Jahren von der Messe Düsseldorf aktiv unterstützt. Dass die Aussteller von Wire und Tube nicht nur innovativ sind, sondern zunehmend energieeffizient und ressourcenschonend produzieren, war bei den Ecometal-Trails live erlebbar.
Die Chancen und Möglichkeiten auf dem Weg hin zu einer grünen Transformation wurden an zwei Messetagen beim Wire- und Tube-Expertentreff in der Halle 3 diskutiert. Hier informierten Branchen-Key-Player wie Salzgitter , Thyssenkrupp Steel, Thyssenkrupp Material Services Processing, Arcelormittal, Heine + Beisswenger Gruppe, Klöckner, Swiss Steel Group, SMS Group, Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre, Voß Edelstahlhandel sowie Stahlmarkt Consult über ihre Wege hin zu einer grünen Transformation.
Die Wire 2022 präsentierte mit 1057 Ausstellern aus 51 Ländern auf einer Fläche von rund 53 000 m² netto Maschinen zur Drahtherstellung und -bearbeitung, Draht, Kabel, Drahtprodukte und Fertigungstechnik, Befestigungstechnik und Federfertigungstechnik inklusive Endprodukte sowie Gitterschweißmaschinen. Ergänzend wurden Innovationen aus der Mess-, Steuer-, Regel- und Prüftechnik gezeigt. „Die Vorfreude auf die Wire war bei uns allen groß, wir haben in den letzten Jahren den persönlichen Kontakt vermisst und gelernt, den Wert von direkten Kundengesprächen bei Messeveranstaltungen wie der Wire und Tube zu schätzen“, betont Dr.-Ing. Uwe-Peter Weigmann, Vorstandssprecher von Wafios, in einem ersten Statement. „Wir haben unser Messemotto ,Future Forming Technology' mit Bedacht gewählt und thematisch die Klammer für Produktivitätssprünge, wegweisende neue Technologien und Automationslösungen gefunden, die zukünftig noch nachhaltigeres Wirtschaften ermöglichen werden. Für Wafios standen und stehen Innovationen schon immer im Vordergrund, und wir haben dies mit unserem Messeprogramm noch einmal deutlich unterstrichen. Die Kundenresonanz darauf war hervorragend, unsere Stände, sowohl auf der Wire als auch auf der Tube, waren über sämtliche Messetage sehr gut besucht“, zieht Dr. Weigmann eine positive Bilanz der Veranstaltung.
Die Tube zeigte mit 765 Ausstellern aus 44 Ländern auf über 40 000 m² netto die gesamte Bandbreite von Rohmaterialien über die Rohrherstellung, Rohrbearbeitungstechnik, Rohrzubehör, Rohrhandel, Umformtechnik und Maschinen und Anlagen. Werkzeuge zur Verfahrenstechnik, Hilfsmittel, Mess-, Steuer-, Regel- und Prüftechnik ergänzten auch hier das Angebot. Wie wichtig individuelle, hochspezialisierte Anforderungen an Rohre in so unterschiedlichen Industrien wie Öl und Gas, Schwer- und Abwasser, Lebensmittel- und Chemie sind, zeigte Salzgitter und stellte den Produktnamen Mannesmann in den Mittelpunkt des Messeauftritts. „Mannesmann ist weltweit das Synonym für Stahlrohre höchster Qualität“, so Frank Seinsche, Leiter Corporate Design & Events Konzernkommunikation von Salzgitter und verantwortlich für Messeauftritte. „Neben der Präsentation unserer Produkte ist die Tube 2022 für uns eine perfekte Kommunikationsplattform mit Kunden und Partnern. Außerdem präsentieren wir mit Mannesmann ,H2 Ready' bereits Lösungen für den Bereich Wasserstofftransport und -speicherung.“
Stark vertreten auf Wire und Tube waren Aussteller aus Italien, der Türkei, Spanien, Belgien, Frankreich, Österreich, den Niederlanden, der Schweiz, Großbritannien, Schweden, Polen, Tschechien und Deutschland. Aus Übersee reisten Unternehmen aus den USA, Kanada, Südkorea, Taiwan, Indien und Japan nach Düsseldorf. Hervorragende Bewertungen erhielten beide Branchenplayer von den internationalen Fachbesuchern, die aus mehr als 140 Ländern nach Düsseldorf reisten. Mit rund 70 % lag der Anteil internationaler Messegäste damit erneut sehr hoch. Rund 75 % der Messebesucher waren Führungskräfte mit Entscheidungskompetenz. Insgesamt war die Bereitschaft der Branchen, gerade in herausfordernden Zeiten zu investieren, groß. Außerdem war eine Zunahme der Erstbesucher zu verzeichnen, ein deutliches Zeichen dafür, dass Wire und Tube mit ihrem Angebot den internationalen Markt vollständig abbilden und so die Erwartungen der Branchen erfüllen. 70 % der befragten Besucher gaben an, 2024 wieder nach Düsseldorf zu kommen.
Die Wire-Besucher waren primär Draht- und Kabelhersteller, kamen aus der Eisen-, Stahl- und NE-Metallindustrie oder aus der Fahrzeug- und Zulieferbranche. Sie interessierten sich für Draht und Drahtprodukte, Maschinen und Anlagen zur Herstellung und Verarbeitung von Stangen, Draht und Band sowie für Prüftechnik, Sensorik und Qualitätssicherung für die Draht- und Kabelindustrie. Die Besucher aus der Rohrindustrie interessierten sich neben Rohren, Rohrprodukten und Zubehör für den Rohrhandel sowie für Maschinen und Anlagen zur Herstellung und Bearbeitung metallischer Rohre, für Werkzeuge und Hilfsmittel zur Herstellung und Verarbeitung von Rohren aus Metall und für Prüftechnik, Sensorik und Qualitätssicherung für die Rohrindustrie.
2024 finden Wire und Tube wieder gemeinsam vom 15. bis 19. April auf dem Düsseldorfer Messegelände statt.