25.11.22 – Deutsche Werkzeugmaschinenindustrie
Bestellungen halten sich gut
Im dritten Quartal 2022 stieg der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 %. Dabei legten die Bestellungen aus dem Inland um 3 %, die aus dem Ausland um 12 % zu. In den ersten neun Monaten 2022 stieg die Nachfrage insgesamt um 26 %.
Dazu trugen das In- und Ausland mit 25 beziehungsweise 26 % Zuwachs gleichermaßen bei.
„Die Aufträge unserer Branche haben sich trotz aller Widrigkeiten bis jetzt gut gehalten. Zwar ist eine klare Wachstumsabschwächung zu erkennen, aber sowohl der September als auch das dritte Quartal sind positiv“, kommentiert Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken, das Ergebnis. „Gleichwohl sind die Erzeugerpreise in der Werkzeugmaschinenindustrie im dritten Quartal um 8 % gestiegen. Preisbereinigt stagniert damit das Ergebnis. Wie überall frisst die Inflation auch bei uns den Zuwachs auf.“
Im Gesamtjahr liegt der Auftragseingang nominal nur 7 % unter dem Rekordvolumen 2018. Während im Ausland das Rekordniveau erreicht wird, liegt das Inland ein Fünftel darunter. Gleichzeitig ist die Kapazitätsauslastung im Oktober dieses Jahres auf knapp über 90 % gestiegen.
„Bei den Lieferengpässen zeigt sich eine leichte Entspannung, so die Vermutung“, sagt Schäfer. Denn erfreulicherweise steige auch der Umsatz, in den ersten neun Monaten um 10 %. Hier zieht die Zerspanung, der größere Bereich in der Werkzeugmaschinenindustrie mit heterogener Abnehmerschaft, mit 17 % Plus der Umformung davon. Sie ist dominiert vom Pressenbereich, wird häufig in Großprojekten eingesetzt und zeigt weniger große Konjunkturausschläge. Zwar steht der Umsatz hier nach einem dreiviertel Jahr mit 6 % im Minus. Dies erklärt sich aber mit der starken Vorjahresbasis. Die Umformtechnik war 2021 um ein Fünftel gewachsen, die Zerspanung hingegen nur um 3 %.
Für das vierte Quartal erwartet die Branche eine spürbare Abkühlung der Aufträge. Insbesondere Deutschland und Europa hinken hinterher, während Asien und Amerika, die von der Energiekrise wenig betroffen sind, eher stützen sollen. „Dennoch werden wir mit einem Plus in der Produktion abschließen“, fasst Schäfer die Aussichten zusammen. Der starke Auftragsbestand werde dafür sorgen, dass die Produktion hoch bleibt, weil die Bestellungen nur langsam abgearbeitet werden können.