05.06.24 – Arku TecDay mit Trumpf

Coil und Laser: das Beste aus zwei Welten

Welche Vorteile Coilmaterial auch für die Laserbearbeiter hat, spricht sich unter Blechexperten nun herum: Rund 100 Gäste konnte Arku Maschinenbau mit seinem Kooperationspartner Trumpf zum TecDay in Baden-Baden begrüßen, wo die Kombibearbeitung im Fokus stand.

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Höhepunkt der Veranstaltung war der Ausflug nach Achern, um die Fischer Group zu besuchen. Die Teilnehmer konnten die Funktionsweise der Coil-Laser Anlage live erleben und darüber diskutieren. © Fischer Group

 
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Die Coil-Laser Anlage steht ganz am Anfang der Prozesskette. Damit werden Teile aus dem Blech geschnitten, bevor sie umgeformt werden. Die neuen Coil-Laser Anlagen von Arku und Trumpf machen jetzt Coilware für Laser-Blechbearbeiter interessant. © Trumpf Gruppe

 
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Ein solches System haben Trumpf und Arku gemeinsam entwickelt: Mit der Kombination aus Coil und Laser bieten die beiden ihren Anwendern Vorteile aus beiden Welten. Im Endergebnis erhalten die Kunden eine vollständig automatisierte Anlage mit einer gemeinsamen Steuerung, die auch schon für die vernetzte Fertigung bereit ist.

Coil-Laser „live"

Höhepunkt der Veranstaltung im Arku-Stammwerk war der Abstecher nach Achern zum Anwender Fischer Group. Die Interessenten konnten eine Coil-Laser Anlage live im Betrieb sehen und sich darüber austauschen. Der Automobilzulieferer nutzt die Anlage für sein neues Geschäftsfeld Aluminium-Warmumformteile. Produziert werden vor allem Strukturbauteile wie Schweller, A- und B-Säulen oder Türrringe aus 6000er- Aluminiumlegierungen. „Die Coil-Laser Anlage steht dabei ganz am Anfang unserer Prozesskette. Wir schneiden damit Teile aus dem Blech, bevor sie umgeformt werden“, sagt Marc Schweizer, Business Development Manager bei der Fischer Group. Für die Produktion bietet die neue Anlage zahlreiche Vorteile: So bedeuten Änderungen beim Platinenschneiden mit der Coil-Laser Anlage nur eine kleine Anpassung mit der Software. „Wenn wir Stanzen würden, wäre eine solche Veränderung ein viel größeres Projekt“, erläutert Schweizer. Außerdem ist der Verschnitt nur noch minimal, weil sich die Teile auf dem quasi endlosen Coil besser verschachteln lassen. Bei Platinen hingegen bleibt immer ein gewisser Rand – und das ist verlorenes Material. „Schließlich bietet uns die Coil-Laser Anlage eine hohe Flexibilität“, erklärt Schweizer.

Zuvor konnten sich die Besucher auf dem TecDay nach der Begrüßung durch Arku-Geschäftsführer Dr. Jochen Kappler in Vorträgen über die Technologie informieren. Für Arku erklärte Johannes Decker, Vertrieb Bandanlagen, warum das Richten vor dem Laserschneiden so wichtig ist. „Jedes Coil hat gewisse Defekte, die man herausnehmen will“, sagt er. Im einfachsten Fall ist es die Coilkrümmung, doch je nach Lieferant und Qualität kommen noch weitere Defekte vor. Die Coilkrümmung und anderen Verbiegungen im Blech weisen auf Eigenspannungen hin, welche die weiteren Bearbeitungsprozesse beeinträchtigen.

Richten „light"

Um das Blechmaterial für die weitere Bearbeitung optimal vorzubereiten, sollten es die Blechbearbeiter bestmöglich richten. In der Richtmaschine verformen Walzen das Blech plastisch, wobei die Biegung zum Auslauf hin immer kleiner wird. „Die Richtwalzengröße bestimmt letztendlich, welches Material sich auf der Maschine richten lässt“, erläutert Decker weiter. Für Trumpf stellte Oliver Müllerschön, Verantwortlicher für den Fachvertrieb Laser Blanking, die Coil-Laser Anlage näher vor. Der Ditzinger Maschinenbauer vertreibt sie unter dem Namen TruLaser 8000 Coil Edition. „Die Vorteile für Anwender sind eine höhere Produktivität durch Wegfall der Platinenwechselzeiten, niedrigere Materialkosten und weniger Materialverschnitt“, hebt er hervor. So haben die Ditzinger errechnet, dass die Einkaufspreise für Coilmaterial um etwa 15% unter denen von vergleichbaren Platinen liegen. Hinzu komme eine um 20% verbesserte Materialausnutzung durch die optimale Verschachtelung.

Installation „easy"

Die Installation der Coil-Laser Anlage selbst bringt keine größeren Umbauten mit sich. Beispielsweise ist keine Grube notwendig, die Anlage ist auf einer Fundamenthöhe gebaut. Als Pufferstation zwischen dem Richten und dem Laserschneiden dient eine Brücke. Dieser Puffer ist notwendig, weil das Laserschneiden auf einem ruhenden Blechteil erfolgt. „Wir verzichten bewusst darauf, das Blech on-the-fly zu schneiden. Auf diese Weise können wir wesentlich präzisere Schnitte erreichen“, sagt Müllerschön. Der Richtprozess läuft in dieser Zeit mit minimaler Geschwindigkeit weiter, da bei einem Anhalten auf dem Blech Richtmarken entstehen würden.

www.arku.com

www.trumpf.com