08.10.25 – Zuverlässige Lagerlösungen von Kasto

Schnelles Retrofit genau im Zeitplan

Nach einem Retrofit des Pufferlagers Unigrip von Kasto läuft dieses bei KWM Weisshaar wieder reibungslos und sorgt auch weiterhin für Prozesssicherheit.

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Jede Kassette hat eine Kapazität von 3 t und nimmt Material mit einer Länge von max. 3,0 m auf. Sensoren überwachen die Einfuhrhöhe der Kassetten. © Kasto

 
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UNIGRIP bietet mit 682 Lagerplätzen viel Platz für Baugruppen, die für die Endmontage vorbereitet sind. © Kasto

 
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Lieferfähigkeit ist für KWM Weisshaar im badischen Mosbach ein zentrales Versprechen an seine Kunden. Als Allrounder bildet KWM die komplette Prozesskette Blech ab: Vom Engineering über die Blechbearbeitung sowie Schweiß- und Fügeprozesse bis hin zu Montage und Logistik erhalten Kunden alles aus einer Hand. Neben Stahl verarbeitet der Betrieb auch Edelstahl und Aluminium, insgesamt rund 5000 t pro Jahr. Karl Weisshaar gründete das Unternehmen 1979 und lieferte in der Anfangszeit beispielsweise Computergehäuse an den PC- und Druckerhersteller Hewlett Packard. „Ein wichtiger Meilenstein war für uns die Entwicklung der Lasertechnik, mit der sich Bleche präzise schneiden lassen und die bis heute dafür sorgt, dass der Werkstoff so populär ist“, erklärt Jörg Weisshaar. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur führt gemeinsam mit seinem Vater Karl das Unternehmen in zweiter Generation.

Einheitliche Lösung

Für die Fertigungshalle suchte KWM 2007 nach einem Hersteller, der sowohl das Kommissionierlager für die Endmontage als auch das Depot für die Rohstoffe liefern konnte. „Es war uns wichtig, für beide Lager mit dem gleichen Partner zusammenzuarbeiten“, blickt Jörg Weisshaar zurück. Und noch etwas spielte für das Unternehmen eine große Rolle: „Der Anbieter musste in der Lage sein, das Projekt in kurzer Zeit zu realisieren, weil wir unseren Materialfluss bei laufendem Betrieb komplett neu organisierten.“ Auf einer Messe wurde Karl Weisshaar auf Kasto aufmerksam und das Angebot überzeugte. „Wir holten auch andere Offerten ein, aber bei Kasto stimmte einfach alles“, betont Jörg Weisshaar. Dazu gehörte außerdem die räumliche Nähe – beide Unternehmen sitzen in Baden-Württemberg.

Der Blech-Allrounder nutzt nun seit 17 Jahren ein KASTO UNILINE mit 13 Ausgabestationen für die Rohstoffe und ein KASTO UNIGRIP mit drei Ausgabestationen als Pufferlager für Halbfabrikate. Das UNIGRIP 3.0 bietet 682 Plätze, die Gitterboxen in mehreren Größen aufnehmen können – von 530 mm bis 2000 mm Höhe. Die maximale Nutzlast liegt bei 3,0 t je Kassette. An den Ausgabestationen überwachen Sensoren die Dimensionen der Ladung auf den Platten und stoppen beim Überschreiten der Vorgaben den Betrieb.

„Wir hatten in all den Jahren nur sehr wenige Probleme mit dem Lager“, überlegt Holger Guddat, der Wartung und Instandhaltung bei KWM verantwortet. „Die Technik funktioniert ausgezeichnet – das ist für uns immens wichtig, weil bei einem Stillstand die komplette Produktion ruht.“ Deswegen lässt das Unternehmen seine Lager regelmäßig warten. „Und im Fall der Fälle können wir uns auf die schnelle Hilfe durch Kasto verlassen“, berichtet der Instandhaltungsleiter. „Wenn wir einen Fehler melden, kommt meist noch am selben Tag ein Monteur vorbei. Die Ausfälle waren fast immer nach wenigen Stunden behoben.“

Warum dann jetzt das Retrofit?

„Kasto machte uns darauf aufmerksam, dass sie die Ersatzteilversorgung der 17 Jahre alten elektronischen Komponenten zukünftig nicht vollständig und vor allem zeitnah sicherstellen können“, sagt Holger Guddat. „Das würde für uns bedeuten, dass wir länger auf benötigte Bauteile warten müssen und in dieser Zeit nicht fertigen können – ein No-Go für uns.“ Und Jörg Weisshaar ergänzt: „Unsere Kunden arbeiten zum Beispiel just-in-time, nach Kanban oder mit Konsignationslagern. In jedem Fall verlassen sie sich darauf, von uns die benötigten Bauteile zum richtigen Zeitpunkt zu erhalten.“ Da bei vielen Produkten die Endmontage erst erfolgt, wenn der Käufer die Ware abruft, muss das Pufferlager mit den Halbfabrikaten immer einsatzbereit sein.

Damit war auch schon die Hauptanforderung an das Retrofit definiert: „Es muss schnell gehen, und die Produktion sollte nur geringfügig beeinträchtigt werden. Deshalb erfolgte das Projekt zum Jahreswechsel 2023/2024“, berichtet Holger Guddat. Mit eigenen Mitarbeitern bereitete KWM alles vor. Dazu gehörte beispielsweise, den großen Schaltschrank des Regalbediengeräts (RBG) in das Lager einzubringen. „Der Kasten war zu groß für den Personenzugang. Wir lösten die Aufgabe mit einem Scherenhubtisch, den wir ins Lager einbrachten und einer der Ausgabestationen, über die wir den alten Schaltschrank aus- und den neuen einfuhren.“

Ablauf der Maßnahmen

Am 2. Januar 2024 ging es dann richtig los. Zehn Monteure von Kasto erneuerten die komplette Elektrik. Sie tauschten die Schaltschränke inklusive aller Regel- und Steuergeräte aus, ersetzten die Stationsbedienpulte, stellten die Bustechnologie auf PROFINET um, modernisierten die Energiezuführung zum RBG und zur Hubtraverse sowie sämtliche Antriebsregler. Sie passten die Sicherheitseinrichtungen wie Endabschaltung für Hubwerk und Längsfahrt, das Notaussystem, die Schutztür sowie die Lichtschranken an aktuelle Vorgaben an. Hinzu kam das Upgrade des Lagerverwaltungssystems (WMS) KASTOlvr auf KASTOlogic. Außerdem überarbeiteten sie die Dokumentation. „Es gab viel zu tun, aber nach sieben Arbeitstagen hatten sie es wie geplant geschafft“, sagt Holger Guddat mit Respekt. Bei der anschließenden dreitägigen Inbetriebnahme durch die Mitarbeiter von Kasto schulten sie die KWM-Beschäftigten im Umgang mit der neuen Technik. Seither ist das Lager wieder vollständig einsatzbereit für den Zwei-Schicht-Betrieb. Über eine Schnittstelle arbeitet KASTOlogic mit dem ERP-System proALPHA reibungslos zusammen.

„Unsere Erfahrungen mit dem Retrofit sind sehr positiv“, sind sich Jörg Weisshaar und Holger Guddat einig. „Die Organisation hat super geklappt und Kasto hat alles hervorragend umgesetzt. Jetzt sind wir beim UNIGRIP für die nächsten 17 Jahre wieder gut aufgestellt.“

Info

KWM Karl Weisshaar Ing. GmbH erwirtschaftet mit circa 450 Beschäftigten, rund 10 % davon sind in der Ausbildung, einen jährlichen Umsatz von 50 Mio Euro. Hauptabsatzmarkt ist die DACH-Region, die wichtigste Branche ist der Schienenfahrzeugbau. Dafür fertigt es nicht nur mechanische Komponenten wie Dachsegmente für Wagenkästen, sondern auch komplette Klimageräte und Batteriecontainer.

Die KASTO-Gruppe mit Sitz im badischen Achern (KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG) ist auf Säge-, Lager- und Automatisierungstechnik für Metall-Langgut und Blech spezialisiert. Das Unternehmen ist weltweiter Markt- und Technologieführer für Metallsägemaschinen, halbautomatische und automatische Langgut- und Blechlagersysteme, automatische Handlingseinrichtungen für Metallstäbe, Bleche und Zuschnitte sowie die dazugehörige, intelligente Software. Mit 180 Jahren Erfahrung zählt KASTO zu den ältesten Familienbetrieben in ganz Europa. 170 Patente, mehr als 140.000 in alle Welt gelieferte Sägemaschinen und über 2400 installierte Automatiklager zeugen vom Erfolg des Unternehmens. Neben einem Zweigwerk im thüringischen Schalkau verfügt KASTO über Niederlassungen in England, Frankreich, Singapur, China, der Schweiz und den USA sowie Vertriebs- und Servicepartner in vielen weiteren Ländern.

www.kasto.com