03.05.21 – Transfersystem

Die höhere Hubzahl überzeugt

Ein neues Transfersystem für Umformpressen bringt H&T Produktionstechnologie aus dem sächsischen Crimmitschau auf den Markt. Im Vergleich zu konventionellen Transfersystemen können Anwender mit dieser Neuentwicklung die Ausbringleistung einer Transferpresse um 10 bis 30 % erhöhen.

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Mit einem neuen Transfersystem steigert H&T Produktionstechnologie die Ausbringung von Umformpressen gegenüber konventionellen Anlagen um 10 bis 30 %. So lassen sich zum Beispiel Fahrzeugkomponenten effizienter fertigen. © H&T Produktionstechnologie

 

Seit rund 20 Jahren gehören eigenentwickelte, linearmotorgetriebene CNC-Transfersysteme zum Produktspektrum von H&T Produktionstechnologie (HTPT), einem Unternehmen der Heitkamp & Thumann Group. Damit vervollständigt HTPT das Portfolio in den Bereichen Pressen- und Umformwerkzeugbau sowie Pressenperipherie.

Motivation für die Entwicklung einer neuen Generation von Transfersystemen war vor etwa einem Jahr war auch ein gewisser Handlungsdruck, wie Kai Großmann, Vertrieb Press & System Technology, verrät: „Unser Ziel war es, die Komplexität des Systems zu verringern. Damit haben wir die Entwicklung forciert, einen Transfer aus deutlich veränderten und insgesamt weniger Teilen zu realisieren. So verringert sich auch der Montageaufwand. Das ist für die Produktion des Transfers von Bedeutung und vor allem für dessen Betrieb. Denn weniger Teile bedeuten weniger Toleranzen und größere Genauigkeit. Das System kann kompakter ausgelegt und mit höherer Geschwindigkeit gefahren werden.“

Hohe Steifigkeit und aktive Schwingungsdämpfung

Basis dafür ist die Konstruktion der Trägerbaugruppen als Monoblock-Aluminiumgussteil, mit dem sehr gute Steifigkeits- und Dämpfungswerte erreicht werden. Die gewichtsoptimierte Ausführung trägt ebenfalls zur hohen Dynamik des Transfersystems bei. Angetrieben wird das System durch präzise Servo-Linearmotoren. Die Direktantriebe arbeiten berührungslos, was den Einsatz von Verschleißteilen und den Instandhaltungsaufwand senkt. Getrennt angetriebene Schließbalken ermöglichen zudem asynchrone Schließbewegungen, was sich beispielsweise bei einem Pressenbetrieb mit mehreren Werkzeugen auszahlt.

Für die Mittelstücke der Transferschienen nutzt HTPT kohlefaserverstärkte Kunststoffprofile. Aufgrund der dadurch möglichen geringen Durchbiegung und Profilgröße sowie des reduzierten Gewichts wird ein sehr gutes Schwingungsverhalten im Vergleich zu Aluminiumprofilen erreicht. HTPT bietet hier zusätzlich eine Lösung zur aktiven Schwingungskompensation an. Kundenvorteile sind unter anderem eine höhere Präzision beim Transport der Teile und die Verringerung der Störanfälligkeit.

Gesamtsystem vor der Anwendung optimieren

Bereits während der Entwicklungsphase wird das Transfersystem auf die vom Kunden gewünschten Parameter bezüglich Präzision und Geschwindigkeit ausgelegt und getestet. „Mittels Simulation bestimmen wir schon im Vorfeld die Ausbringung und optimieren die Hubzahl. Dank unserer Kompetenzen im Maschinen- und Werkzeugbau können wir das Gesamtsystem Presse-Werkzeug-Transfer betrachten und eine ganzheitliche Technologieoptimierung durchführen“, sagt Mike Gruner, Vertrieb Press & SystemTechnology. Solche Prozessoptimierungen bietet HTPT auch als eigenständige Dienstleistung an.

Das intuitiv bedienbare Transfersystem ist dank einer autarken Steuerung nicht an einen bestimmten Pressentyp gebunden. Es transportiert Massen bis zu 300 kg und lässt sich in alle Umformanlagen bis 2000 t und Tischgrößen bis 6 m integrieren beziehungsweise nachrüsten. „Das System ist modular aufgebaut. Wir können flexibel auf verschiedenste Anbausituationen reagieren und sowohl einen pressen- als auch einen werkzeugintegrierten Transfer realisieren“, verweist Großmann auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.

H&T Produktionstechnologie GmbH
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