Bei der britischen Tochtergesellschaft der Stauff Gruppe zählt die Rohrbearbeitung seit über zwanzig Jahren zum Tagesgeschäft. Heute ist Stauff UK in Sheffield das globale Kompetenzzentrum der Gruppe für Rohrbearbeitung. Mit sieben CNC-Rohrbiegemaschinen werden wöchentlich bis zu 8000 gebogene Rohrabschnitte gefertigt.

Das britische Rohrbearbeitungszentrum ist Vorbild für weitere Anlagen, die Stauff in den letzten Jahren bei Tochtergesellschaften eingerichtet hat, zuletzt in Russland, Indien, Brasilien und Anfang des Jahres in den Vereinigten Staaten. Auch in Italien, China, Korea und Australien gehört das Biegen von Rohrleitungen zum Teil seit Jahren zum Angebot. Derzeit in Planung ist der Aufbau weiterer Fertigungsstandorte in Europa und Asien; bereits in Umsetzung ist die Erweiterung der Kapazitäten in Russland.

Vom Rohr zur einbaufertigen Leitung

Alle Stauff-Rohrbearbeitungszentren bieten den gesamten Prozess vom Rohmaterial bis zur einbaufertig vorkonfektionierten Leitung: Die Fertigungsparameter werden entweder anhand eines Musters im Reverse Engineering mit einem digitalen Koordinatenmesssystem ermittelt oder aus den technischen Daten des Auftraggebers übernommen.

Anschließend wird das abgetrennte, entgratete und gereinigte Rohr gebogen, um dann je nach Kundenanforderung Komponenten wie Muttern und Schneidringe maschinell zu montieren sowie Rohrenden durch Bördeln oder Umformen für die Aufnahme von Rohrverbindungen vorzubereiten. Weitere Arbeitsschritte können das Schweißen und Löten von Anschlussteilen mit anschließender Beschichtung beziehungsweise Oberflächenveredelung und die Vormontage weiterer Systemkomponenten wie Schellen, Flansche, Kugelhähne oder Verteiler sein.

Schließlich werden auf Kundenwunsch auch Rohre zu Baugruppen und Modulen kombiniert, auf sogenannte Shadowboards oder A-Frames montiert und mit entsprechender Kennzeichnung bis zum Montageband des Kunden geliefert. Qualitätskontrollen und Drückprüfungen sind in diesem Fertigungsprozess standardmäßig integriert. Die Vorteile für Maschinen- und Anlagenbauer liegen auf der Hand: Reduzierung von Beschaffungsaufwand und Lagerbeständen für einzelne Komponenten, Senkung von Montagezeiten, Erhöhung der Montagesicherheit durch Vermeidung von Montagefehlern sowie Verlagerung der Verantwortung von Anschluss zu Anschluss an einen einzigen Hersteller.

Von Anschluss zu Anschluss

Das Modell von Stauff UK stand schon bei der Konzeption von „Stauff Line“ Pate. Seit Einführung des Rohrverschraubungsprogramms „Stauff Connect“ und Integration der Voswinkel-Produkte (Übernahme 2015) ist die Stauff Gruppe weltweit Full-Liner aller Komponenten für hydraulische Leitungen sowie Systempartner anschlussfertig konfektionierter Baugruppen.

Beim Versand einzelner Rohrleitungen oder komplexer Baugruppen über größere Entfernungen entstehen hohe Transportkosten und lange Lieferzeiten. Aus Sicht der Stauff Gruppe ist es daher naheliegend, weltweit eigene Rohrbearbeitungszentren einzurichten. Um überall Ergebnisse auf gleichem, konstant hohem Qualitätsniveau produzieren zu können, wurden alle Standorte mit den gleichen Rohrbiegeautomaten wie im englischen Kompetenzzentrum ausgestattet.

Flaggschiff der Rohrbearbeitung

Eine dieser CNC-Biegemaschinen eignet sich zum Beispiel mit einer Biegekraft von bis zu 36000 Nm für Rohre bis 101,6 mm Durchmesser und 6 mm Wandstärke, wie sie unter anderem im Schiffbau eingesetzt werden. Diese Anlage gilt als Flaggschiff der Rohrbearbeitung in der Stauff-Gruppe. An den anderen Standorten kommen Maschinen gleichen Typs zum Einsatz, die Rohre in allen gängigen Werkstoffen und Ausführungen mit Durchmessern von 6 bis 50,8 mm und Wandstärken von 1 bis 4,5 mm biegen. Das laserbasierte Überwachungs- und Korrektursystem für die Rückfederung gebogener Rohrleitungen garantiert dabei eine hohe Biegepräzision. Dies ist die Voraussetzung für eine spannungsfrei zu montierende, leckagesichere Rohrverbindung.

Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG
Im Ehrenfeld 4
58791 Werdohl
Tel.: +49 2392 9160
sales@stauff.com
www.stauff.com