12.09.20 – Wasserstoff-Sauerstoff-Gasgenerator
Brennschneiden mit Knallgas
PMR Tech ist ein Start-up mit Sitz in Herne. Derzeit entwickelt das Unternehmen einen Wasserstoff-Sauerstoff-Gasgenerator, mit dem sich Wasser in seine Bestandteile aufteilen lassen soll. Ziel ist es, das entstehende Knallgas umweltfreundlich zum Brennschneiden einzusetzen.
Um Metallbleche zu trennen, werden in der Industrie Brennschneider verwendet, die mit Propan-, Acetylen- oder Erdgas arbeiten. „Diese Gase sind jedoch eine Belastung für die Umwelt, da sie beim Verbrennen Kohlenstoffdioxid freisetzen“, sagt Philip Reisenberg, Gründer von PMR Tech. Das Unternehmen will daher einen Wasserstoff-Sauerstoff-Gasgenerator (WSGg) entwickeln, der mit elektrischem Strom Wasser in die Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff trennt.
Das so erzeugte Knallgas verbrennt nicht nur kohlenstoffdioxidneutral, sondern ist auch wirksamer, genauer und günstiger als bisherige Verfahren, heißt es von PMR. Fachlich unterstützt und finanziell mit 125 000 Euro gefördert wird PMR Tech bei diesem Vorhaben von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Umweltfreundlicher und energiesparend
„Stammt der eingesetzte Strom aus erneuerbaren Energien, ist das eine umweltfreundliche Alternative zu den herkömmlichen Brenngasen, denn es verbrennt CO2-neutral und der Strom wurde grün erzeugt“, so Reisenberg zu seiner Entwicklung. Dabei entstehe lediglich gewöhnliches Wasser als Abgaskondensat.
Weil das Knallgas direkt nach dem Erzeugen verbraucht und nicht gespeichert werde, seien die nötigen Generatoren auch nicht mit herkömmlichen Geräten vergleichbar und technisch sicher. Hierdurch lassen sich WSGg zu einem Bruchteil der Kosten herstellen, was sie auch für neue Anwendungen in der Industrie attraktiv macht.
Schnittgeschwindigkeit bis zu 25 % höher
Doch nicht nur für die Umwelt lohnt sich eine solche Technologie. Das Verfahren zeichnet sich zudem durch Vorteile gegenüber dem Stand der Technik aus. Reisenberg: „Besonders hervorzuheben ist das Steigern der Schnittgeschwindigkeit um bis zu 25 %. Dies wird durch die höhere Temperatur und bessere Wärmeübertragung erreicht. Zusätzlich führt eine schmalere Schnittfuge dazu, dass bis zu 50 % weniger Materialverlust entsteht und eine bessere Schnittqualität möglich wird. Kleinabnehmer können 60 bis 90 % der Gaskosten einsparen. So ist es möglich, den Kaufpreis in einem Jahr zu erwirtschaften.“ Perspektivisch bestehe zudem die Möglichkeit, mit dieser Technik auch industrielle Öfen von ihren Schademissionen zu befreien.
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