08.12.25 – Standort-Bestimmung
Wolfram Industrie: Hier wird regional und sozial gedacht!
Der Hersteller von WIG-Schweißelektroden hält nichts von "Sozialabgaben-Ersparnissen". Produktqualität wird durch Können der Mitarbeiter gesichert.
Während einerseits Unternehmen abwandern, steht die Gesellschaft für Wolfram Industrie seit mehr als 100 Jahren zum Standort Deutschland. Als Hersteller von WIG-Schweißelektroden fertigt der bayerische Familienbetrieb mit modernsten Technologien in Nußdorf und Dachau sowie in einem Forschungs- und Entwicklungszentrum in der Schweiz. An diesen Standorten entstehen mit über 120 Mitarbeitern aus hochwertigem Wolfram und Molybdän innovative Präzisionsprodukte für anspruchsvolle Anwendungen in Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik und Halbleiterindustrie. Nachhaltige Neubauten, kurze Wege und regionale Verbundenheit beweisen, dass eine zukunftsfähige Industrie starke Wurzeln und Mut braucht. Für dieses klare Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Deutschland wurde das Unternehmen 2024 mit dem Bayerischen Mittelstandspreis ausgezeichnet.
Keine Abwanderung
„Deindustrialisierung mag von manchen Unternehmen vielleicht als Zukunftsziel auserkoren worden sein – aber da machen wir nicht mit“, erklärt Sebastian Freiherr von Cetto, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wolfram Industrie mbH. Wer in vielen Märkten zu Hause und breit aufgestellt ist, steckt konjunkturelle Schwankungen besser weg. Wenn ein Markt hustet, sollten wir nicht gleich eine Grippe bekommen“, so von Cetto.
Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bleibt das Unternehmen seinem Kurs treu und damit auch dem Industriestandort Deutschland. „Wir sind ein Familienbetrieb und tragen Verantwortung für unsere 120 Mitarbeiter und ihre Familien“, erklärt von Cetto. Als Beispiel kann die Planung des Neubaus am bestehenden Hauptsitz gelten. Kurzzeitig wurde eine Zusammenlegung der Werke in Nußdorf und Dachau diskutiert. Davon wurde schnell wieder Abstand genommen, weil man den Mitarbeitenden keine langen Anfahrtswege zumuten wollte. Darüber hinaus spielt dabei aber auch das Qualitätsversprechen gegenüber den Kunden eine entscheidende Rolle. „Unsere Fertigungsverfahren sind sehr handwerks- und wissensintensiv. Diese Qualität können wir nur hier in Deutschland mit unsere Mitarbeitern garantieren“, betont von Cetto. Gerade Kunden aus regulierten Branchen wie der Luftfahrt schätzen diese Sicherheit – eine Neuzertifizierung durch Behörden wie die FAA würde sonst Millionen verschlingen. Nachhaltigkeit ist bei Wolfram Industrie kein modisches Schlagwort, sondern seit Jahrzehnten gelebte Praxis. Dem Unternehmen ist es seit jeher wichtig, achtsam mit den Ressourcen umzugehen. Die Herstellung von Wolframprodukten erfordert naturgemäß viel Energie, doch das Unternehmen setzt alles daran, diesen Verbrauch so effizient wie möglich zu gestalten. In den neuen Produktionshallen wurden umfangreiche Wärmerückgewinnungssysteme installiert, die überschüssige Energie aus den Fertigungsprozessen zur Gebäudeheizung nutzen. Gemeinsam mit einem regionalen Partner betreibt Wolfram Industrie zudem ein innovatives Projekt, bei dem mittels Photovoltaikanlage Wasserstoff erzeugt wird. Dieser wird anschließend als Prozessgas in der Produktion wiederverwendet. Mit solchen Lösungen beschäftigt sich das Unternehmen schon lange, noch bevor das Wort Nachhaltigkeit zur allgegenwärtigen Nomenklaturhieroglyphe avancierte.
Soziale Einstellung
Dass Verantwortung für das Unternehmen auch außerhalb des Betriebsgeländes weit oben steht, zeigt sich unter anderem am Engagement zur Unterstützung sozialer Projekte wie der Lebenshilfe Traunstein sowie in der Partnerschaft der Schweizer Niederlassung in Winterthur mit der VESO-Arbeitsintegration, die Menschen nach einer vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit dabei hilft, wieder im ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Mit seinem klaren Bekenntnis zu den heimischen Standorten, seinem hohen technologischen Anspruch, der nachhaltigen Produktion und sozialen Verantwortung beweist Wolfram Industrie, dass wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung Hand in Hand gehen können. „Wir wollen exemplarisch für einen Mittelstand stehen, der nicht jammert und lamentiert, sondern selbst gestaltet und dadurch zeigt, dass Industrie und Produktion auch zukünftig in Deutschland möglich sind – wenn man an die eigenen Stärken glaubt!“ erläutert von Cetto abschließend.




