07.10.25 – Arku und Schatzdorfer
Mit Maschinenpark und Personalpolitik weit voraus
Blechbearbeitung mit Weitblick: Der Lohnfertiger Schatzdorfer behauptet sich nicht nur mit besonderen Leistungen am Markt..., ein Unternehmensbericht.
Von der Entwicklung bis zum fertigen Produkt – mit seinen Fähigkeiten ist Schatzdorfer in der Lage, umfangreiche Dienstleistungen und beste Qualität in der Blechbearbeitung anzubieten. Das 1958 gegründete Unternehmen arbeitet für Kunden aus Maschinenbau, Automotive, Energietechnik, Medizintechnik, Lebensmitteltechnik, Baugewerbe, Agrartechnik, Bahninfrastruktur oder Gleisbau, vorwiegend in Oberösterreich und Bayern. Im Portfolio sind Laserschneiden, Stanzen, Kanten, Einpressen, Schweißbaugruppen sowie Oberflächenveredelung ab Losgröße 1.
Wer zu Schatzdorfer ins oberösterreichische Zipf kommt, wird eines schnell bemerken: Hier arbeiten viele Frauen, auch in „männertypischen“ Tätigkeiten wie in der Produktion. „Von unseren 75 Mitarbeitenden sind 25 Prozent Frauen“, erläutert Marlene Schatzdorfer, die als Geschäftsführende Gesellschafterin das Familienunternehmen in der dritten Generation leitet. Das ist das Ergebnis einer bewussten Förderung: Im Jahr 2004 gab Gertrude Schatzdorfer, Vorgängerin und Mutter von Marlene Schatzdorfer, den Startschuss. Anlass war, dass das Unternehmen damals Fachkräfte benötigte und aus dem gesamten Pool schöpfen wollte. Doch die Förderung endet nicht am Werkstor: „Wir bitten auch Männer, bei der Geburt eines Kindes in den Papamonat zu gehen, um sich um das Baby zu kümmern“, sagt Marlene Schatzdorfer, und erläutert weiter: „Das sehen wir als Verantwortung der gesamten Gesellschaft gegenüber.“
Personalpolitik bringt Initiativbewerbungen
Mit dieser Frauenförderung fällt Schatzdorfer inzwischen deutlich auf. Das zeigen auf der einen Seite die Auszeichnungen, die das Unternehmen für seine fortschrittliche Personalpolitik erhalten hat: Darunter sind der Frauenförderpreis des österreichischen Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft, der Frauenförderpreis F-plus des Landes Oberösterreich, eine Nominierung für den CSR-Award Trigos Oberösterreich oder der Preis als bestes Familienunternehmen Oberösterreichs. Auf der anderen Seite gibt es im betrieblichen Alltag positive Auswirkungen: „Wir bekommen sehr viele Initiativbewerbungen, und darunter sind sicherlich 30 bis 40 Prozent Frauen. Sie wollen speziell zu Schatzdorfer und bewerben sich nicht nur für Bürotätigkeiten, sondern auch für die Produktion“, berichtet die geschäftsführende Gesellschafterin. Und die Diversität bei Schatzdorfer geht noch weiter: Die Mitarbeiter kommen aus elf Nationen.
Auch beim Umweltschutz setzt sich Schatzdorfer an die Spitze. „Unsere Produktion soll noch 2025 auf den Ebenen Scope 1 und Scope 2, also bei den eigenen Emissionen und der zugekauften Energie, klimaneutral werden. Damit werden wir wahrscheinlich der erste Industriebetrieb in Oberösterreich sein, der dieses Ziel erreicht“, sagt die Geschäftsführende Gesellschafterin.
Keine Kompromisse bei der Qualität
In einem Punkt gibt es jedoch keine Diskussionen: Die Qualität muss stimmen. „Wenn ich in den Versand gehe, gibt es keine Unterschiede in den Ergebnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir alle wollen Qualität“, sagt Marlene Schatzdorfer. Diese Qualität lässt sich nur mit den richtigen Maschinen erreichen. Deshalb hat der Lohnfertiger im Zuge der Neuanschaffung einer Faserlaser-Flachbettanlage das Entgraten neu überdacht. „Wir haben uns auf Messen mehrere Maschinen angesehen, doch die Entscheidung fiel klar auf Arku“, berichtet Betriebsleiter Josef Steinbichler. „Außerdem hat uns Trumpf als Lieferant der Lasermaschine Arku empfohlen“, ergänzt Schatzdorfer. Seit Dezember 2024 arbeitet deshalb ein EdgeBreaker 6000 in Zipf. Bei allen notwendigen Teilen entgratet und verrundet er die Kanten, insbesondere, wenn sie vorher mit dem Faserlaser geschnitten wurden.
EdgeBreaker 6000 genau für Lohnfertiger entwickelt
Wichtig für Lohnfertiger ist das Thema Werkstoffwechsel: Schatzdorfer bearbeitet auf dem EdgeBreaker etwa zur Hälfte Stahl- und Edelstahlteile. Praktischerweise hat Arku alle Schleifaggregate der Entgratmaschine mit einem Schnellwechselsystem ausgestattet, das minimiert die Rüstzeiten. „Vorher haben wir Stahlteile nicht entgratet, weil wir mit Sauerstoff geschnitten haben. Jetzt arbeiten wir mit Stickstoff und müssen auch die Teile entgraten, die vorher nicht entgratet werden mussten. Doch weil wir beim Zuschnitt mit dem Faserlaser 50 bis 60 Prozent schneller sind, sind wir trotz des zusätzlichen Arbeitsgangs effizienter“, sagt Steinbichler. Aktuell werden bis zu 500 Positionen pro Woche auf der neuen Anlage bearbeitet, angefangen bei Losgröße 1. Hinzu kommen noch andere Entgratungsverfahren wie das Gleitschleifen für diejenigen Teile, die für den EdgeBreaker zu klein sind. „Wir entgraten auf verschiedene Weisen, da unser Teilespektrum sehr groß ist“, sagt Schatzdorfer. Und auch die Kunden profitieren von der Entgratmaschine: „Wir können jetzt eine definierte Kantenverrundung anbieten, das ging vorher nicht“, erläutert Steinbichler.
Die Umstellung auf die neue Anlage hat die Arbeit für die Angestellten sogar vereinfacht. „Wir haben mehr Durchsatz, doch für die Mitarbeiter entfällt das Vorschleifen. Und das ist wirklich keine lustige Arbeit“, erläutert Steinbichler. Hinzu kommt eine einfach zu bedienende Steuerung. „Aufgrund unserer Teilevielfalt müssen wir oft umrüsten, der Schulungsaufwand dafür ist aber minimal“, berichtet der Betriebsleiter. Und Schatzdorfer ergänzt: „Die Entwicklung auf den Märkten ist zurzeit schwer einzuschätzen. Was wir jedoch in der Hand haben, sind unsere internen Prozesse. Die Optimierung und die Steigerung unserer Effizienz und somit schnellere Durchlaufzeiten können jetzt in Angriff genommen werden. Dafür brauchen wir auch starke Partner wie Arku.“