11.11.22 – Handhabungstechnik

In der Schwebe

Wo Bleche ergonomisch umgesetzt, gestapelt oder abgelegt werden müssen, sind oft Hebehilfen wie der Vakuumschlauchheber „Jumbo“ im Einsatz. Jeder Heber wäre ohne die Krananlage aber nur halb so nützlich. Schmalz beweist, dass die richtige Kranlösung mehr als eine tragende Rolle spielt.

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Schmalz bietet mit den Hängekrananlagen flexible Handhabungslösungen für große Arbeitsbereiche und Lasten bis 1200 Kg. © J. Schmalz

 
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Der Flachausleger aus Aluminium ermöglicht ergonomisches Arbeiten auch in niedrigeren Räumen. © J. Schmalz

 
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Hebehilfen stehen im Fokus, wenn es um die Ergonomie in der Logistik und beim Materialfluss geht. Sie erleichtern das Stapeln Tausender Pakete am Tag und ermöglichen es, zum Beispiel bis zu 300 kg schwere Platten beschwerdefrei auf den Arbeitstisch einer Maschine zu legen. Schmalz berät Kunden, wann etwa ein „Jumboflex“ einem „Jumboergo“ vorzuziehen ist und ob der „Vacumaster“ mit oder ohne Schwenkeinrichtung geordert werden sollte.

Vorher schauen die Vakuumexperten aber nach oben: Sie wissen, welcher Kran die ergonomische Hebehilfe passend ergänzt. Das Angebot ist ebenso vielfältig wie die Einsatzszenarien: Hänge- und Portalkrananlagen ermöglichen große Arbeitsbereiche und tragen bis zu 1200 kg. Schwenkkrane können an vorhandenen Hallensäulen oder der Wand platzsparend befestigt werden. Fehlen diese werden sie mit Kransäule und Grundplatte am Boden verdübelt und sichern die ergonomische Handhabung für Traglasten bis 1000 kg. Sonderlösungen gestatten das Umfahren von Störkonturen oder den Einsatz von Vakuumschlauchhebern in niedrigeren Räumen. Der gemeinsame Nenner: Sie sind alle modular aufgebaut und flexibel integrierbar. Zudem – und hier zeigt sich, dass sie weitaus mehr als nur zusätzliche Reichweite bieten – sind sie aus Aluminium und somit besonders leichtgängig. Der Kraftaufwand zum Anfahren und Bewegen reduziert sich im Vergleich zu einer Stahlalternative um 60 %. Kurz: Sie sorgen für zusätzliche Ergonomie im Handhabungsalltag.

Baukasten aus Leichtbauprofilen

„Wir erreichen das durch das sehr günstige Verhältnis von Eigengewicht zu Traglast und mithilfe spezieller Leichtlaufrollen“, berichtet Michael Schlaich, der seit 2018 die Geschäftsentwicklung Handhabung verantwortet. Der Schwenk von Stahl zu Aluminium kam vor rund 15 Jahren: Statt Stahlkrane zuzukaufen, entwickelte Schmalz einen modularen Baukasten für Kransysteme auf der Basis von Aluminiumprofilen. Dieser ist speziell auf die Kombination mit Vakuumschlauchhebern der Jumbo-Familie, Vakuumhebegeräten der Vacumaster-Reihe und Kettenzügen zugeschnitten.

Basierend auf fünf verschiedenen Strangpressprofilen aus Aluminium mit Hohlkammer, konfigurieren die Berater zusammen mit dem Anwender eine gewichts-, traglast- und kostenoptimierte Krananlage. Ihnen stehen dabei für die Auslegung individueller Kranlösungen zahlreiche Zusatzkomponenten wie Aufbockungen zur Anpassung der Krananlage an geringe Raumhöhen oder Servicestationen für den einfachen Austausch von Transporthängern zur Verfügung. Aufmaß nehmen gehört ebenso zum Service wie Praxistests an Musterkränen in Glatten.

„Unser Baukastensystem hat viele Vorteile. Einer ist, dass wir für jede Aufgabe die passende Lösung in kurzer Zeit umsetzen können“, erzählt Schlaich. Zudem ist Schmalz dank des modularen Aufbaus schnell mit Ersatzteilen vor Ort und kann einzelne Komponenten austauschen oder das System erweitern. Egal, ob neu oder erweitert – die Sicherheit ist immer gewährleistet, wie Schlaich bekräftigt: „Alle unsere Systeme sind durch unabhängige Festigkeitsberechnungen aller tragenden Komponenten geprüft und damit sicher.“

270°-Ergonomie

„Am häufigsten wird der Säulenschwenkkran angefragt. Er ist universell, braucht nicht zwingend eine Wand oder Decke. Die Variante mit Kransäule und mobiler Grundplatte lässt sich mithilfe eines Gabelstaplers flexibel umsetzen, wenn der Kunde das Hallenlayout ändert“, erläutert der Leiter Geschäftsentwicklung. „Meist ist die maximale Traglast eines Krans nicht entscheidend. In Kombination mit dem Vakuumschlauchheber zählen vielmehr die Dynamik, Leichtgängigkeit und somit die Bedienerfreundlichkeit und der Gewinn für die Gesundheit des Anwenders.“

Der Ausleger kann bis zu 6 m lang sein und – wenn gewünscht – um 270° geschwenkt werden.

Neben der Standardversion gibt es mehrere Spezialausführungen: Mit dem Aluminiumflachausleger hat Schmalz 2018 eine Variante auf den Markt gebracht, die den Einsatz von Vakuumschlauchhebern auch in niedrigeren Räumen erlaubt. „Davor nutzten wir eine Stahlkonstruktion. Diese war schwerer zu bewegen und baute nicht so flach. Nun gewinnen wir nicht nur fast 10 cm, sondern lösen auch in niedrigeren Räumen Handhabungsaufgaben mit maximaler Ergonomie“, ergänzt Schlaich.

Zusätzlichen Platz spart die neue Energiezuführung „V-Chain“: Sie verpackt das Schlauchpaket der Vakuumzufuhr in eine Schleppkette, sodass auch Gabelstapler gefahrlos unter dem Ausleger durchfahren können. Sind Hallensäulen oder Maschinen im Weg oder Arbeitsbereiche schwer erreichbar, kommen der Knickarm- oder Teleskopausleger zum Einsatz. „Beide Spezialkrane sind jetzt auch als modulares Baukastensystem erhältlich. Das ermöglicht individuelle Krankonfigurationen und somit noch flexiblere Handhabungslösungen“, berichtet Schlaich.

Unter der Decke

Sind höhere Lasten zu tragen oder muss ein größerer Arbeitsbereich abgedeckt werden, konzipiert Schmalz Portal- oder Hängekrane. „Besonders eindrucksvoll sind die Anlagen, die einige Quadratmeter Fläche überspannen“, sagt Schlaich. Häufig hängen dabei auch mehrere Vakuumheber in einem System. Ein elektrischer Fahrantrieb für Hängekrananlagen unterstützt den Anwender optional beim Bewegen und Positionieren von Lasten bis 800 kg. Soft-Start und -Stopp machen das Anfahren und Anhalten leise und reduzieren die Schwingungen. „Der Antrieb ist eine ideale Erweiterung für unseren Kettenzug, der solo oder in Kombination mit dem Vakuumhebegerät Vacumaster schwere Lasten hebt“, so Schlaich. Dabei muss es nicht immer das Komplettsystem aus Kran und Vakuumhandhabungssystem sein. Schmalz konfiguriert ebenso Krananlagen, die die Anwender mit kundeneigenen Hebelösungen wie Gurten kombinieren können.

Bleibt der Kran analog?

Schmalz ist bekannt für smarte Vakuumsysteme. Im Kranbereich geht es eher bodenständig zu. Doch da, wo es sinnvoll ist, finden sich Anknüpfungspunkte, wie die Schwenkwinkelbegrenzung mit Prozessüberwachung zeigt. Ein zweikanaliger Schalter mit Rollenhebel ist seitlich am Kranausleger montiert. Mit ihm kommuniziert die Steuerung der umliegenden Anlage, um Verfahrwege oder Bearbeitungsschritte und Maschinen frei zu geben oder zu blockieren. „Natürlich macht auch der Kran die Digitalisierung mit. Er ist bisher aber eher ein Statist. Paradigmenwechsel erfolgt durch die verschiedenen Vakuumhandhabungssysteme“, unterstreicht Schlaich.

J. Schmalz GmbH
Johannes-Schmalz-Straße 1
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Tel.: +49 7443 24030
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