27.11.24 – Innovativ und effizient
Bruderer mit neuer Stanzpaketiersteuerung
Mit der Stanzpaketiersteuerung BSP gibt Bruderer Antworten auf aktuelle Bedürfnisse von Stanzbetrieben, die auf die Herstellung von Rotor-Stator-Paketen spezialisiert sind.
Zahnbürsten, Akkuschrauber, Mixer, Fensterheber, Elektromotoren und mehr: Rotor-Stator-Pakete leisten heute in diversen Produkten zuverlässige Dienste. So vielfältig wie die Anwendungen und eingesetzten Materialien, so vielfältig sind auch die Anforderungen an die verwendeten Stanzautomaten, Werkzeuge sowie die Stanzpaketiersteuerung.
Intensiver Austausch mit Kunden
Vor rund drei Jahren startete Bruderer mit der Entwicklung einer Paketiersteuerung als Ergänzung zu den hochpräzisen Stanzautomaten, die seit Jahrzehnten mit ihrer Genauigkeit überzeugen. „Unser Ziel war es, eine benutzerfreundliche und effiziente Lösung zu schaffen, die den hohen Qualitätsansprüchen unserer Kunden gerecht wird“, erklärt Projektleiter Andreas Stahr. Damit dies gelingen konnte, setzte sich Bruderer intensiv mit den Bedürfnissen der Hersteller von Rotor-Stator-Paketen sowie den beteiligten Werkzeugbauern auseinander. „Bei Kundenbesuchen sowie im Austausch mit Werkzeugbauern konnten wir diverse Problemstellungen und Wünsche identifizieren, die alle in die Paketiersteuerung eingeflossen sind.“
Frei programmierbare Stanzpakete
Die BSP ist ein System zur Automatisierung verschiedener Paketierverfahren. Dazu gehört unter anderem auch das Durchsetzfügeverfahren, welches zurzeit den grössten Anteil der Anwendungen im Bereich Stanzpaketierung ausmacht. Eine Herausforderung besteht dabei darin, dass beim verwendeten Material oft Unregelmässigkeiten auftreten. „Bis zu sechs frei programmierbare Drehstationen ermöglichen es, diese Abweichungen in beide Drehrichtungen auszugleichen und die Rotor-Stator-Pakete präzise nach eigenen Vorgaben zu gestalten“, führt Andreas Stahr aus und ergänzt: „Aufgrund des Werkzeugbaus sollten diese Drehstationen möglichst flexibel sein, sich also sowohl ins Plus als auch ins Minus drehen. Mit der BSP bieten wir unseren Kunden viele Möglichkeiten. Sie können frei agieren und auch die komplexesten Formen erzeugen.“
Neu entwickeltes Verfahren
Dank automatischer Banddickenmessung werden die Pakete zudem unabhängig von Abweichungen bei der Dicke der einzelnen Bleche ausgegeben, sobald die vorgegebene Pakethöhe erreicht ist. Die hierfür nötige Messung erfolgt direkt im Servovorschub BSV, wodurch auf ein zusätzliches Banddickenmessgerät verzichtet werden kann.
„Mit dem BSV können wir besser messen als mit vorgelagerten taktilen Messgeräten. So erreichen wir Genauigkeiten im µ-Bereich“, erklärt der Projektleiter. Für Kunden, welche zur Qualitätsprüfung auf Lasersysteme setzen, wird die dazu nötige Schnittstelle zur Verfügung gestellt.
Kürzere Rüstzeiten durch BSP
Bei den Drehstationen der BSP handelt es sich um eine Weiterentwicklung der BSA-Achsen von Bruderer. Wie bei anderen Bereichen der BSP, wurden auch bei der Entwicklung der Drehstationsantriebe neue Wege gewählt, welche dank reduziertem Verdrahtungsaufwand oder Funktionen wie Hot-Plugin die Rüstzeiten der Kunden verkürzen. Zukünftig wird es zudem auch möglich sein, Reglerparameter über die Ermittlung der Drehstations-Trägheitsmomente automatisiert zu optimieren, was zusätzlich zur Effizienz der BSP beitragen wird.
Funktionen der BSP in der Übersicht
- Schiebersteuerung für maximal 32 frei programmierbare pneumatische Schieber
- Förderbandsteuerung für bis zu 6 Förderbänder
- Werkzeugüberwachung über maximal 16 Kanäle
- Steuerung von maximal 6 frei programmierbaren Drehstationen
- Positionsüberwachung bei maximal 8 Kanälen mit Hüllkurvenüberwachung
- Induktive und taktile Banddickenmessung inklusive Pakethöhenregelung
- Frei programmierbare Schiebe- und Drehstationskontrolle für 1 bis 8 Programme
Info
Bruderer beschäftigt weltweit rund 460 Mitarbeiter, davon 370 im schweizerischen Frasnacht, der Produktionsstätte seiner weltberühmten Stanzautomaten. Der Exportanteil liegt bei über 95 %. Die rund um den Globus stationierten Vertriebs- und Serviceorganisationen wie auch die eigenen Kompetenzzentren bilden den direkten Kontakt zum Kunden.