03.11.20 – Entgratmaschine

1000 Tonnen Stahl pro Jahr

Wer sich mit der Geschichte des Stahlbauers Nägele beschäftigt, erfährt, wie sich eine Ein-Mann-Schmiede aus der Nachkriegszeit zu einem Stahlgroßhersteller mit einer Jahresproduktion von 8000 t entwickelt hat. Einen Meilenstein auf diesem Weg markierte 2019 die Installation eines „Edgebreaker 4000“.

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Aufgrund der beidseitigen Bearbeitung in einem Arbeitsgang verkürzt die Maschine den Entgratprozess auf die Hälfte. © Arku

 
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Pro Jahr laufen bei Nägele 1000 t Stahl durch den „Edgebreaker“. © Arku

 
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Wenn es um vielfältige Einsatzmöglichkeiten geht, sticht Stahl unter allen Baustoffen hervor. Ob als filigrane Strebe oder massiver Träger, ob gebogen, gewellt, abgerundet oder kantig – seine Wandelbarkeit kennt kaum Grenzen, ohne bei Stabilität oder Präzision Abstriche zu machen. Das weiß man auch bei Stahlbau Nägele aus dem schwäbischen Eislingen: Das Produktportfolio des Unternehmens umfasst Stahl in vielen Erscheinungsformen – vom Treppengeländer bis zum Brückenträger. Vom Zuschnitt über das Verschweißen bis zur Endverarbeitung erhalten private wie öffentliche Kunden von Nägele Produkte aus einer Hand.

Die Produktvielfalt spiegelt sich auch in den täglichen Arbeitsabläufen in der Produktionshalle an der Fils wider. Denn neben großen Projekten erreichen den 200-Mann-Betrieb immer wieder Aufträge, die ad hoc zu bearbeiten sind. „Dann müssen wir schnell einsatzfähig sein“, betont Fertigungsleiter Fritz Ebner. Hinzu kommt, dass kein Auftrag dem anderen gleicht: Weil jeder Kunde seine eigenen Anforderungen hat, verlassen ausschließlich Sonderanfertigungen das Gelände.

Von der Qualität überzeugt

Um seine Kunden auch weiterhin effizient und flexibel bedienen zu können, entschied sich der Stahlbauer vor rund drei Jahren, seinen Maschinenpark zu modernisieren. Deutliches Verbesserungspotenzial bot der Entgratprozess, wie Ebner zu berichten weiß: „Wir hatten eine veraltete Maschine im Einsatz, die in Sachen Qualität und Effizienz nicht mehr unseren Anforderungen entsprach.“ So konnte sie nur einseitig schleifen, weshalb jedes Blech zwei Arbeitsschritte durchlaufen musste. Außerdem fiel sie oft aus, und die Kollegen mussten auf die manuelle Bearbeitung mit dem Winkelschleifer zurückgreifen.

Bei der Suche nach passenden Anbietern stieß Ebner über Messekontakte und Empfehlungen auf Arku. Eine wichtige Rolle bei der Entscheidung spielte dann der Besuch im Richt- und Entgratzentrum in Baden-Baden, betont Ebner: „Hier konnten wir die Leistung der Maschine selbst prüfen.“ Die Entscheidung fiel schließlich auf den Edgebreaker 4000.

Die Anlage verarbeitet Materialstärken bis 100 mm und eignet sich damit für die gesamte Bandbreite an Teilen von Nägele. Ein weiteres Plus sind die verrundeten Kanten, die der Edgebreaker produziert: Dank ihnen haften spätere Lackierungen ohne abzuplatzen. „Natürlich haben wir Angebote verschiedener Hersteller verglichen. Am Ende hat die Qualität und die Leistungsfähigkeit des Edgebreaker 4000 den Ausschlag gegeben.“

Unterschied um Welten

Bis die Entgratmaschine in Eislingen loslegen konnte, dauerte es dann aber noch eine Weile. Der Grund: Erst kurz zuvor hatte Nägele eine neue Brennbohranlage installiert. „Uns hat schlicht der Platz in der Halle gefehlt“, berichtet Ebner. Rund zwei Jahre vergingen, in denen Arku Geduld beweisen musste. Doch Ebner betont: „Arku hat uns in der Wartezeit nie gedrängt. Das hat uns die Arbeit sehr erleichtert.“

Nachdem Ebner und seine Kollegen in der Halle eine neue Ordnung geschaffen hatten, konnte der Edgebreaker 4000 im Mai 2019 seinen Betrieb aufnehmen. Der Entgratprozess hat seither deutlich Fahrt aufgenommen, berichtet Ebner: „Die alte und die neue Maschine lassen sich nicht miteinander vergleichen. Der Unterschied sind Welten.“ Durch die beidseitige Bearbeitung etwa spart Nägele die Hälfte der Zeit, weil Teile nicht mehr gewendet werden müssen.

Hinzu kommt, dass die Blechstärken dank einer Messzange automatisch erkannt werden und die Maschine ihre Schleifaggregate danach ausrichtet. Dies ist gerade bei den häufig und kurzfristig wechselnden Teiletypen in Eislingen von Vorteil: „Wir bearbeiten mit der Entgratmaschine 1000 t Stahl pro Jahr. So sparen wir viel Zeit.“

Fortschritt für das Personal

Doch der Edgebreaker 4000 sorgt nicht nur für produktivere Prozesse, sondern auch für zufriedenere und gesündere Mitarbeiter. „Die integrierte Absaugung bewirkt, dass unsere Kollegen kaum noch mit dem Staub in Kontakt kommen. Das hat sie bei der alten Maschine und vor allem bei der manuellen Bearbeitung stark belastet“, betont der Stahlbau-Meister.

Ebner gibt zu, dass der Kollege, der heute die Maschine bedient, etwas Zeit zur Gewöhnung brauchte. „Seine Verantwortung hat stark zugenommen. Als er bei uns anfing, musste er nur einen Winkelschleifer bedienen. Jetzt wacht er über eine hochmoderne Anlage.“ Doch die anfängliche Zurückhaltung ist schnell gewichen: „Inzwischen putzt er die Maschine täglich und prüft sie eigenständig.“ Dass die Eingewöhnung so schnell ging, hängt auch mit der intuitiven Steuerung über ein Touchpanel zusammen: Rund drei Tage hat es nur gedauert, bis der Mitarbeiter die Anlage vollständig bedienen konnte.

Stahlbau Nägele fühlt sich gut für die Zukunft aufgestellt. „In meinen 34 Berufsjahren hat sich die Technologie im Stahlbereich stark weiterentwickelt“, betont Ebner. „Mit dem Edgebreaker 4000 sind wir nun auch beim Entgraten auf der Höhe der Zeit.“

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