07.07.22 – Jahrestag
Schuler-Standort Erfurt feiert 125. Geburtstag
Ein rundes Jubiläum feiert der Unternehmensstandort von Schuler in Erfurt. Was 1897 mit dem Vertrieb von Werkzeugmaschinen begann, ist heute das zentrale Produktionswerk des Unternehmens für Pressen in Europa.
Vor 125 Jahren nahm der Kaufmann Henry Pels in Erfurt den Vertrieb von Werkzeugmaschinen auf. 1899 folgte ein Neubau der Fabrik im Stadtteil Ilversgehofen an der Schwerborner Straße, wo das Produktionswerk von Schuler noch heute seinen Sitz hat.
Der Standort kann damit auf eine lange Geschichte zurückblicken. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts lieferte die Berlin-Erfurter Maschinenfabrik Henry Pels & Co. in die USA sowie nach Kanada, Brasilien und Argentinien. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise 1929 kamen zusätzlich zu Scheren und Stanzen auch Abkant-, Spindel- und Schmiedepressen ins Programm.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Werk erst in das Eigentum der Sowjetunion und dann der DDR über. Ab 1954 produzierte der volkseigene Betrieb Schwermaschinenbau Henry Pels Erfurt unter anderem Exzenter-, Kurbel-, Präge- und Tuschierpressen, ab 1957 prangte der typische Erfurt-Schriftzug auf den Anlagen. Vier Jahre später wurde die erste mechanisierte Pressenstraße zur Herstellung von Lkw-Radscheiben in die UdSSR geliefert. 1970 änderte sich der Name in Kombinat Umformtechnik Erfurt, zu dem unter anderem die volkseigenen Betriebe Formenbau Schwarzenberg und Auer Werkzeugbau gehörten.
Mit dem Fall der Mauer wurde das Kombinat 1990 in eine GmbH umgewandelt und 1994 durch die Treuhand privatisiert. 2001 folgte die Übernahme durch den Pressenhersteller Müller Weingarten, der wiederum 2007 von Schuler übernommen wurde. Mittlerweile kann der Standort Erfurt einen großen Teil des Produktportfolio abdecken – von Pressenlinien, die nach dem Aufbau ganze Werkshallen einnehmen, über Transfer- und Schmiedepressen im mittleren Bereich bis hin zu Stanzautomaten.