08.12.23 – Projekt mit E.ON

Profilprofi Mannstaedt will Verbrauch von 500 gasbeheizten Einfamilienhäusern einsparen

Mannstaedt, Hersteller von warmgewalzten Spezialprofilen, nutzt zukünftig die Abwärme seiner Produktionsanlagen, um sie in das eigene Wärmeversorgungsnetz einzuspeisen. Durch die in Zusammenarbeit mit E.ON ermittelten Optimierungsmaßnahmen will das Unternehmen seinen Energiebedarf für die interne Wärmeversorgung um knapp 40 Prozent reduzieren und senkt seinen jährlichen CO2-Ausstoß damit mehr als 1800t.

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Stahlblöcke im Ofen: Mannstaedt, Hersteller von warmgewalzten Stahlprofilen, will die "Ab-Wärme" in Zukunft nachhaltig nutzen. E.ON hilft dabei. © GMH-Gruppe

 

Die Mannstaedt GmbH setzt in den kommenden Jahren auf ein nachhaltiges Energiekonzept. Das zur GMH-Gruppe gehörende Unternehmen hat ein umfangreiches Energieeffizienzprogramm aufgelegt, mit dem die CO2-Emissionen deutlich reduziert werden können. Insgesamt plant der Profile-Hersteller mit seinem Maßnahmenpaket mehr als 1.800t an CO2-Emissionen pro Jahr einzusparen. Das entspricht nach einer Berechnung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen den jährlichen Emissionen von 450 bis 500 gasbeheizten Einfamilienhäusern älteren Baujahrs.

 Damit einher geht die Einsparung von mehr als acht Prozent des jährlichen Erdgasverbrauchs am Standort. Herzstück des Programms ist eine von E.ON bereitgestellte Wärmetauscheranlage. Heiße Abgase einer Produktionsanlage werden durch diese neue Anlage geleitet und erwärmen dort Heizwasser, das anschließend in den Wärmeversorgungskreislauf am Standort eingespeist wird. Bisher entwich diese wertvolle Energie ungenutzt als Abgas über den Schornstein in die Umgebung. Allein durch diese Maßnahme plant das Unternehmen, künftig fast 30 Prozent seines thermischen Energiebedarfs einzusparen. Im Zuge der Zusammenarbeit mit E.ON Energy Infrastructure Solutions hat Mannstaedt zudem verschiedene Optimierungen an seinen Produktionsanlagen angestoßen. Daraus ergeben sich weitere Einsparpotenziale an thermischer Energie von bis zu zehn Prozent.

 Entscheidung gefallen

„In intensiven Gesprächen mit E.ON haben wir verschiedene Optionen für ein nachhaltiges Energiekonzept geprüft“, beschreibt Sebastian Ahrens, Commercial Director der Projekt­verantwortliche bei Mannstaedt, den Verlauf der Zusammenarbeit mit E.ON Energy Infra­structure Solutions. „Dabei sind wir gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass die Nutzung der Abwärme auch aufgrund der Leistungswerte unserer Produktionsanlagen den größten Hebel zur Einsparung von CO2-Emissionen bietet. Und das in einer Größenordnung, die auch für E.ON nicht alltäglich ist.“ Alexander Fenzl, Chief Sales Officer bei E.ON Energy Infrastructure Solutions Germany ergänzt: „Die Planung und Umsetzung dieses Projekts ist aufgrund seiner Zielwerte und der Ausmaße der Wärmetauscheranlage auch für uns eine besondere Herausforderung. Wir sind stolz darauf, damit einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Energiekonzept von Mannstaedt leisten zu können.“

Drei Millionen Euro Kosten

 Das Investitionsvolumen für die durch E.ON gelieferte Hauptanlage liegt bei rund drei Millionen Euro. Das Projekt soll mit öffentlichen Mitteln in Höhe von rund 900.000 Euro gefördert werden. Entsprechende Förderanträge sind gestellt.

 Mannstaedt nutzt die Anlage im Rahmen eines Pacht- und Betreibervertrages. Die Bautätigkeiten sollen Mitte des kommenden Jahres beginnen. Die besondere Herausforderung dabei: Die Installation der Anlage und alle anderen baulichen Maßnahmen müssen so präzise vorbereitet sein, dass sie während der Werksferien durchgeführt werden können, ohne die laufende Produktion zu beeinträchtigen. Zum Jahresende 2024 soll die Anlage den Betrieb aufnehmen. Das richtungsweisende Projekt ist eine von vielen Transformationsmaßnahmen, die die GMH Gruppe derzeit mit der Zielsetzung umsetzt, bis 2039 eine klimaneutrale Produktion zu erreichen.

www.gmh-gruppe.de